Prolog
Minka, Voli, Inzia, Molly und Lilly sind Kätzinnen, und Mango, Charlie, Siggi, Zurt und Feuerflamme sind Kater. Sie alle lieben Sternenschweif und beneiden ihn, weil er schön ist, und er nicht im Tierheim wohnt. Darum wollen die zehn Katzen zu ihm und ihn fragen, wie er es macht.
1) Voli: Wo ist er?
Es war wieder ein langweiliger Tag im Tierheim. Plötzlich schrie Mango laut: „Ich habe einen Plan!“. Als er aufsprang flogen seine schönen, rot-orangen Fellfetzen herum. Voli wollte gerade zurückrufen, als ein fetter, grüner Zweibeiner mit übelriechender Mahlzeit in der komisch geformten Hand hielt. Die braune Kätzin wich zurück. Das graute Tor öffnete sich. Voli ergriff die Gelegenheit und sprang heraus. Die Zweibeiner sprangen ihr nach. Minka, Inzia, Molly, Lilly, Mango, Charlie, Siggi, Zurt und Feuerflamme sprangen ihr auch nach, weil die Zweibeiner auch bei ihnen standen und ihnen Futter gaben.
„Wir rennen jetzt zu Sternenschweif“ sagte Feuerflamme, weil er der Stärkste und auch der Boss war. Feuerflamme kam als erster an, dann Zurt, und schliesslich ich* mit den anderen. Feuerflamme, der Anführer von uns, sagte: „Liebe Katzen, wir müssen Sternenschweif finden“. Alle jubelten. „Er wohnt hier. Ich teile Zweiergruppen ein. Voli und Inzia, ihr sucht hinter dem Nest. Ihr seid Gruppe Eins“. Er machte ein Schwanzzeichen, das bedeutete anzufangen. Sie sahen den weiss-grauen Kater dort nicht.
* mit „ich“ ist immer die Katze im Titel gemeint. In diesem Kapitel also Voli
2) Minka: Die Geschichte
Ich, die Kleinste, musste mit Lilly, Mangos Schwester, in die Katzenklappe und schaute sich drin mit Lilly um. Nichts. Einen Moment später schrie Gruppe Vier, Mango und Siggi: „Wir haben ihn! Er ist auf dem Baum“. „Komm, wir wecken ihn“ schlug ich vor. „Ja, kommt“ sagte Feuerflamme. „Charlie, weck ihn, aber vorsichtig!“ sagte Feuerflamme zu Charlie. Ich starrte gebannt auf die Tanne, wo Sternenschweif war. Die Nadeln raschelten und Charlie sprang mit Sternenschweif nach draussen. Ich hatte Sternenschweif noch nie gesehen, weil ich erst fünf Monde* alt war, aber er war schöner als gesagt.
* ein Mond = 28 Tage
Steckbrief
Name: Sternenschweif
Alter: 60 Monde
Aussehen: grosser, grau-weisser Kater mit einer weissen Pfote und grünen Augen
Sternenschweif starrte mich mit offenem Mund an und fragte: „Wer ist die Junge da drüben?“. Bei seiner hohen Stimme zuckte ich zusammen. „Stell dich vor“ sagte Feuerflamme ruhig. „Ich bin Minka. Als ich einen Viertelmond alt war, fand mich ein Zweibeiner“. Ich machte eine Pause, um Mut zu schöpfen. „Charlie hat mir auch noch erzählt, dass neben mir zwei etwa gleich alte, tote Junge lagen. Er vermutet, es seien meine Brüder“.
Charlie sagte immer, dass ich Glück hatte, dass er mich vor meinem Tod gefunden hat.
3) Inzia: Wie geht das?
Sternenschweif zeigte uns das Zweibeinernest*, dann fragte er mich: „Inzia, da du Junge bekommst und sicher Hunger hast, darfst du dich an meinem Futter bedienen.“ „WAS!“ schrie ich. Feuerflamme schaute mich an. Dann sagte er: „Ja, es stimmt.“ „Mit wem?“ fragte Molly, die schon vier Mal Königin** war. „Ich glaube mit mir“ sagte Mango. „Ja“ sagte ich. „Wird Zeit“, sagte Lilly. „Aber nicht jetzt“ sagte Mango.
* Haus
** Königinnen sind Kätzinnen, die Junge bekommen oder aufziehen
Normalerweise musste jede Kätzin einmal Junge haben, um zu beweisen, dass sie stark war, und Inzia war noch nie Königin. Aber in diesem Mond reisten sie rum. Das war nicht gut. „Du und Mango, ihr könnt bei mir bleiben. Ich jage für euch, damit es nicht auffällt, dass ihr da seid. Und es gibt ein Zimmer, da könnt ihr sein“ sagte Sternenschweif. „Geht klar“ sagte ich. „Da ist mein Zimmer, meine zwei Betten, wo ihr schlafen dürft“ sagte er. „Aber was ist mir dir?“ fragte ich. „Ich schlafe bei Anna, meiner Besitzerin, im Bett“ sagte er. „Aha“ sagten ich und Mango.
„Ich schlafe auch manchmal im Kapa oder im flauschigen Platz“, erklärte er.
4) Inzia: Omen für Inzia
Ich war im Wald. Eine graue Kätzin sass vor mir auf einem Felsen. „Inzia“ sagte sie, und machte eine Pause, „Deine Zeit wird kommen, und du musst es schaffen. Folg mir!“ sagte sie. Ich schaute sie genau an. Sie hatte Sterne im Fell und glitzernde blaue Augen.
„Warum hast du Sterne im Fell?“ fragte ich. „Ich bin schon Monde tot und bin vom Katzenhimmel und alle hier haben Sterne im Fell. Ich heisse übrigens Fiffy“ erklärte Fiffy. „Wir sind da, aber ich muss jetzt weg“ sagte sie. Plötzlich kam von überall Katzenjunge-Gejaule. Da sah ich vor mir drei Katzenjunge. Es rollte eine Welle Blut auf mich zu. Ich wollte wegrennen, konnte aber nicht. Eine röchelnde Stimme rief „Blut wir die Macht ergreifen. Eine Katze wird sterben.“
Ich erwachte in meinem Nest und wusste, es würde etwas passieren.
5) Molly: Wer ist da?
„Molly, Du führst Jagdpatrouille Zwei an“ verkündete Feuerflamme. Alle hatten Hunger und Feuerflamme hatte die Jagdidee auch wenn wir es nicht gut konnten. „Vogi, Zurt, Minka, ihr kommt mit mir“ sagte ich.
Feuerflamme führte Jagdpatrouille Eins an mit Lilly, Charlie und Siggi. Sie jagten nicht schlecht. Bei Sonnenhoch hatten sie ein Moorhuhn, zwei Wühlmäuse, eine Taube und ein Kaninchen bei sich.
Jagdpatrouille zwei hatte fünf Fische, zwei Kaninchen und eine Maus bei sich.
Ich biss hungrig in das Kaninchen, das ich mir mit Feuerflamme, meinem Gefährten, teilte. „Wir müssen bessere Techniken finden, um zu jagen“ verkündete Feuerflamme, als wir fertig gegessen hatten. Wir fanden vier neue, gute Möglichkeiten.
Ich wollte in das graue Zweibeinernest gehen, also ging ich. Als ich drin war, begegnete ich einem kleinen, jungen, roten Kater mit flauschigem Fell. „Wer bist Du?“ fragte er. „Ich bin Molly und Du?“ fragte ich. Er hatte mich ja fragen wollen, wer da ist, hatte er aber nicht gemacht. „Ich bin Findus“ unterbrach er mich aus meinen Gedanken. „Wie alt bist du, Molly?“ fragte er. „60 Monde“ antwortete ich. „Aha, ich nur fünf“, sagte er enttäuscht.
„Jetzt kommen Bobby und Léroy meine Eltern“, sagte er. Ich sah eine schlanke, graue Kätzin, vermutlich Bobby, und einen rot, orangen und braunfarbenen Kater, Léroy. „Meine Schwestern Stella und Mary sind auch da“ sagte Findus.
6) Lilly: Ist sie wirklich weg?
„Molly, sie ist einfach weg“ erklärte mir Siggi, als ihn fragte, warum sie so einen Lärm machen würden. Ich suchte zusammen mit Siggi. Als alle müde vom Suchen waren, verkündete Feuerflamme „Da wir jetzt alle müde sind, gibt es nur zwei Jagdpatrouillen je aus zwei Katzen. Siggi, Vogi und Lilly, Charlie. Los!“ sagte er. „Wald, eine gute Wahl, vor allem wegen der Beute“ sagte Charlie zu mir. „Ja“ sagte ich.
Siggi und Vogi waren als erste da. Wir fingen ein Kaninchen, sechs Spitzmäuse, eine Wühlmaus und ein Eichhörnchen. Alle assen sich satt und es blieb noch ein kleiner Haufen übrig, der Beutehaufen.
7) Mango: Die Rückkehr
Inzia und ihre zwei Jungen waren genug alt, um zurückzureisen. Ein Junges war gestorben, weil es auf ein spitzes Zweibeinerding trat, sich den Bauch aufschnitt und verblutete. Jetzt waren sie drei Monde alt und ich sass schon vier Monde hier (ich fand es allmählich ein wenig langweilig bei Sternenschweif). Das tote Junge hiess Markus, war orangefarben und starb mit einem Mond.
Seine Schwestern heissen Luna und Nina.
Sie waren gerade nebenan, also nicht schwer zum Suchen. Als ich mit Inzia, Luna und Nina ankam, jubelten sie. Dann fragten alle wild durcheinander: „Seid ihr entdeckt worden?“, „Wer sind diese Kätzinnen?“. „Ruhe!“ befahl Feuerflamme. „Gut, seid ihr zurück?“ fragte er. „Ja. Wir haben einen Sohn und zwei Töchter. Der Sohn ist leider schon tot“ sagte ich. „Ich bin Luna“ sagte Luna, dann fuhr sie fort „und das ist meine Schwester Nina. Unser Bruder hiess Markus“. „Willkommen bei uns, Luna und Nina“ sagte Feuerflamme. „Ich zeige euch unser zukünftiges Lager“ fuhr er fort. „Die Schlafplätze sind gut, aber nicht gemütlich“ teilte mir Zurt mit. Die Schlafplätze sind aus Gras, Moos, Federn und Tierfell.
8) Charlie: Das gelbe Zweibeinernest
Ich fand das Lager doof und machte eine Entdeckungstour im Wald. Er entdeckte das:
Aus dem gelben Zweibeinernest trat eine weisse Kätzin hervor. „Hallo, ich bin Schneeflocke, und du?“ fragte sie. „Ich bin Charlie und suche ein Zweibeinernest für mich und elf andere Katzen“ sagte ich und sah dabei in ihre leuchtenden, funkelnden, blauen Augen. „Gut, dass die anderen Häuser -“ „Was ist das denn, ein Haus?“ fragte ich. „Aha, du weisst es nicht? Gut, ein Haus ist dort, wo die Menschen leben“ sagte Schneeflocke. „Was sind Menschen“ fragte ich, und fragte mich auch, ob sie mich allmählich für doof hielt. „Gut, das ist ein Mensch“ sie zeigte mit ihrem Schwanz auf einen Zweibeiner. „Aha, die nennen wir Zweibeiner, und die Häuser Zweibeinernester“. Ich hatte heute schon viel bei meinem Ausflug gelernt, dachte ich. „Gut, in die anderen Häuser dürfen je fünf Katzen rein, aber bei mir nur noch vier“, sagte Schneeflocke. „Dann ziehen wir vielleicht um“ sagte ich vorsichtig. „Ja gut“, sagte Schneeflocke. „Tschüss Schneeflocke“ verabschiedete ich mich. „Tschüss Charlie“ sagte Schneeflocke.
9) Siggi: Der Umzug
Ich suchte auch mit, weil Charlie verschwunden war. Ich entdeckte ihn am Horizont. Ich rief: „Alle herkommen! Charlie ist da! Kommt, wir gehen hin“. „Wir kommen auch mit, oder Papa?“ fragten Luna und Nina ganz aufgeregt. „Okay“ sagte Mango.
Als ich da war, sagte Charlie „Ich traf eine weisse Kätzin, die Schneeflocke heisst. Sie sagte, es gäbe noch genug Platz für uns alle“. Wir werden es uns anschauen, sagte Feuerflamme. Ich, der Freund von Sternenschweif und Gründer Bande, lief ihnen nach. Früher hatte ich neben Sternenschweif gewohnt, aber irgendwann starb meine Besitzerin Marie und ich kam ins Tierheim. Dort fand ich die anderen und wir brachen manchmal aus und kamen zu Sternenschweif.
Als wir dort waren, sagte Feuerflamme „Wir werden umziehen, Charlie, Molly und Zurt ins gelbe Haus“, er macht eine Pause, dann fuhr er fort, „Nina, Luna, Inzia und Mango, ihr ins blaue Haus“, und die restlichen mit mir ins Weisse. Ich fand es nicht gut, ins Weisse zu gehen, weil wir fünf waren, und die anderen Gruppen nur vier. Ich war lieber alleine, darum machte es mir ziemlich viel aus. Als sie drin waren, sah ich einen Zweibeiner, der Rosa hiess. Da sah ich noch einen zweiten Zweibeiner, der sich als Jakob herausstellte.
Ich schaute raus. Es fiel schon Schnee! Ich tat mich mit den anderen zusammen, um nach Schlafplätzen zu suchen. Wir fanden wenig, aber immerhin ein wenig.
10) Zurt: Die seltsame (doofe) Kätzin
Meine zukünftigen Besitzer, Nils und Kathrin, waren nett, weil sie uns vier Ess- und Trinkteller gaben (äusserst nützlich, da ich Hunger hatte).
Als ich fertig gegessen hatte, kam eine seltsame weisse Kätzin, die sagte „Wer bist Du? Also ich bin Schneeflocke“. „Ich bin Zurt“ sagte ich. „Komischer Name“, kommentierte Schneeflocke bluffend. Ich fand, sie bluffte, als gehörte alles ihr. „Wir wohnen auch hier, zeig uns, wo sollen wir schlafen?“ sagte ich um zu vergewissern, dass sie wusste, dass wir umziehen. „Meckerheini“, entgegnete Schneeflocke. „Selber!“ dachte ich. Schliesslich zeigte sie uns doch, wo wir Schlafen sollten.
Schneeflockes Platz war der Grösste, er war 50cm gross. Mein Platz war der Kleinste, er war 30cm gross. Mollys Schlafplatz war 40 cm gross, und Charlies Bett war 50 cm gross. War ja klar.
Ich ging nach draussen. Dort fand ich Siggi. Er war mies gelaunt. „Was ist denn mit Dir los, Siggi?“ fragte ich. „Ich will nicht ins weisse Haus, weil es dort fünf Katzen sind. Ich will in ein anderes Haus, wo es nur vier Katzen sind“. Ich verstand Siggi gut, weil ich wusste, dass er nicht so gerne mit anderen Katzen zusammen war. „Mein P-Sorry-ich habe auch ein Problem. Mein Problem ist, ich verstehe mich nicht so gut mit Schneeflocke, sagte ich. „Wollen wir tauschen?“. Diese Frage traf mich unerwartet. „J… j… ja“ sagte ich, unfähig, es normal auszusprechen. „Gut, wir tauschen die Hütten“.
In der Hütte von Siggi fühlte es sich besser an.
11) Feuerflamme: Antons Geschichte
Ich sah einen kleinen, hellorangen Kater, der vernarbt war. Ich ging zu ihm. „Wer bist Du“ fragte ich. „A.. an… Ant-ton Anton u.. uuund du?“. „Ich bin Feuerflamme. Wie alt bist du, Anton?“. „Fünfzig Monde. Hier lebte mal ein Hund. Er hiess Bello. Bello war ein Riesenkläffer furchte-„. „Was macht ihr hier?“ fragte Voli. „Äh, reden Voli“, sagte ich. „Wir verschwinden lieber“ sagte Anton. Wir sassen jetzt im Garten. „Ein Riesenkläffer, furchteinflössend, also wirklich ein Riesenviech. Ich versteckte mich immer vor ihm. Eines Tages vergass ich das, und er hätte mich fast umgebracht, wenn nicht meine Besitzer Julius und Kate mich gerettet und den Hund weggegeben hätten“ endete er.
12) Nina: Mein Ausflug
Ich fand, ich soll mal raus ans Tageslicht. Ich ging also. Ich lief durch den Wald, als plötzlich ein schwarzer Pelz mich, die Wurfälteste, zusammenzucken liess. Ich schöpfte Mut und brüllte mit aller Kraft „Wer bist Du?“. „Schwarze Nacht, und du?“. Schwarze Nacht war vor mir stehen geblieben.
„Also ich bin Nina, und was machst du hier?“. „Das gleiche könnte ich dich fragen. Aber ich bin eine in der Wildnis aufgewachsene Katze. Und du, Nina?“ sagte Schwarze Nacht. „Ich mache einen Spaziergang, aber ich gehe jetzt wieder“. Mir war es hier im Wald nicht mehr so ganz wohl. „Also tschüss“ sagte ich und rannte so schnell nach Hause, dass ich das tschüss von Schwarze Nacht fast nicht mehr wahrnahm.
13) Luna: Die süssesten Katzenjungen der Welt
„Zurt ist tot, oder eher verschwunden. Er ging nur über die Strasse, und da war er plötzlich weg“ berichtete Charlie. Sie waren zu einer Versammlung gekommen, wo alle etwas neues sagen durften. Auch Anton und Schneeflocke waren da und sagten, was ihnen passiert war, weil es noch nicht alle wussten. „Inzia bekommt wieder von mir Junge“ sagte Papa.
Ein Mond später.
„Mann, wie lange geht das noch, es dauert ja schon Stunden“ fluchte ich. Wie lange dauerte es noch, bis Mamas Junge auf die Welt kamen, und Papa uns rief, um durch die Tür hereinzukommen. Eine Ewigkeit später rief Papa uns endlich: „Ihr könnt kommen!“. „Endlich!“ rutschte mir heraus, wobei ich einen bösen Blick von Papa kassierte. Wir betraten das Zimmer und sahen vier kleine Fellbüschel.
„Der erste, Tom, heisst so, weil ich mal einen Tom traf, als ich ein ganz kleines Junges war“ sagte Papa. „Jingo heisst so, weil wir es einfach einen schönen Namen für ein graues Kätzchen fanden“ sagte Mama. „Katy heisst so, weil die Besitzerin im Tierheim so hiess, die ich mochte“ sagte Mama. „Markus heisst so, weil euer Wurfgefährte so hiess, aber leider ist der ja schon tot“ endete Papa.
„Aber warum heissen wir denn so?“ wollte ich wissen. „Ich war als Junges auch mal ausgebüchst, und da traf ich zwei Katzen. Eine davon hiess Luna, die andere Nina“ erklärte Papa.
14) Tom: Der Ausflug
Wann dann endlich das blöde Sonnenhoch (*Sonnenhoch = Mittag) war, wo ich mit meinen Wurfgefährten zu dem gelben und dem weissen durfte. Leider mussten Luna und Nina auch mit, der Grund ist leider unklar, finde ich, weil es so ist als hätten sie noch nie ein Haus gesehen.
Plötzlich rief Luna: „Tom! Komm, Mama will dich schön machen“. „Komme schon“, quiekte ich. Als ich da war, sah ich Mama die Jingo putzte, neben Mama standen Katy und Markus frisch geputzt. Ich war der letzte (leider). Kelly, die alte Zweibeinerin, die hier wohnte, streichelte mich wie immer. Ich fand das aber nicht gut und kratzte sie. „So fertig geputzt“ sagte Mama.
Als wir im gelben Haus waren, hatte ich plötzlich Heisshunger und war plötzlich froh, dass Luna und Nina da waren. „Luna“ sagte ich, „ich habe Heisshunger“. Luna und Nina tuschelten ein wenig. Dann nahm mit Luna mit dem Mund. Ich wehrte mich mit Strampeln, aber es nützte nichts. Als wir im Haus waren, sagte Papa „Du bist aber schnell von Ausflug wieder zurück“. „Ich habe Heisshunger“ sagte ich und stürzte mich auf Mama. Als ich fertig war, lief ich zum gelben Haus. Als ich drin war, sah ich die anderen um Schneeflocke und Charlie. Ich kam gar nicht zu Schneeflocke vor, darum sagte ich „Wenn es etwas Spannendes zu sehen gibt, dann lasst mich wissen, was“. „Ja, ich will es auch wissen“ sagte Nina. „Schneeflocke bekommt bald ihre Jungen, und sie hat es uns noch nicht einmal erzählt“ erklärte Luna. „Wenn ihr Süssen einen Mond alt seid, könnt ihr sie sehen“ erklärte uns Schneeflocke. Ich dachte, ich war ja schon einen dreiviertel Mond alt, also würde ich mit den Jungen bald spielen können.
„Ich will im weissen Zweibeinernest, äh… Haus wohnen“ meldete sich Molly zu Wort „damit ihr hier ungestört als Familie leben könnt“ fuhr sie fort. „Gut Molly, dann kommt mit uns, wir gehen jetzt eh ins weisse Haus“. „Ich bleibe hier“ sagte Siggi, der auch in den Raum getreten war. Im weissen Haus war es sehr schön. Wir setzten Molly ab und gingen zurück.
15) Jingo: Spielen mit Rosie, Lars, Klara und Milly
„So, ihr dürft gehen“ sagte Mama. Dieses Mal kam nur Luna mit. Ich war ja jetzt eineinhalb Monde alt. Tom durfte leider nur zuschauen. Luna musste ihn tragen, sonst wäre sie gar nicht mitgekommen. Tom wollte einen Ausflug machen, aber plötzlich fiel er in einen Kaninchenbau. Schwarze Nacht fand ihn vor einem Viertelmond. Tom war einen Tag dort, hatte sich aber nur ein Bein verstaucht.
Lars, Rosie, Milly und Klara, die Kinder von Schneeflocke, waren nur einen halben Mond alt. Lars kletterte auf meinen Rücken, Klara kletterte auf Katys Rücken, Milly kletterte auf Markus‘ Rücken, und Rosie wartete. Dann probierten ich und meine Wurfgefährten, sie abzuschütteln. Katy gelang es zuerst. Tom, der am Rand bei Rosie sass, sagte „Gut, Klara muss warten. Ich bin der Schiedsrichter. Rosie, Du kletterst auf Katys Rücken“. Als das Spiel fertig war, hatten diese Katzen gewonnen:
1. Platz: Milly (sie wurde gar nie abgeworfen)
2. Platz: Lars (zwei Mal abgeworfen)
3. Platz: Rosie (vier Mal abgeworfen)
4. Platz: Klara (fünf Mal abgeworfen)
16) Katy: Der Totalpechvogel
Tom durfte wieder raus, aber nur mit einer Begleitperson, und die war ich. Wir gingen ein Stück durch den Wald. Plötzlich sah ich einen schönen Vogel.
Ich rief „Tom, ein schöner Vogel, schau, da drüben!“. „Aua!“ schrie Tom. Ich schaute, was passiert war. Tom war in einen alten Dachsbau getreten, aber er war schon lange verlassen. „Tom!“ rief ich, „hörst Du mich?“. „Ja, ich habe mir nur alle Pfoten aufgeschnitten, weil hier so viele spitze Sachen sind“ antwortete Tom. Ich wollte gerade selbst runter, um Tom zu holen, da rief er „Ich komme selbst hoch, sonst passiert dir genau das gleich“. Irgendwann sah ich ihn humpelnd aus dem Dachsbau auf mit zukommen.
17) Klara: Das doofe Auto
Ich war jetzt schon einen Monat alt. „Viel“, dachte ich mir. Mama brachte vier Spielzeuge. „Lars, für dich ist das Braune. Rosie, für dich ist das Weisse. Klara, für dich ist das Rote. Und für Dich, Milly, ist das schwarze Spielzeug. Alle Spielzeuge habe ich von unserer Besitzerin geschenkt bekommen und ich denke sie sind wahrscheinlich für euch“ sagte Mama. Wir probierten sie draussen aus. Die Geschenke zum ersten Mond waren toll, bis Millys schwarzes Spielzeug auf die Strasse kulllerte. Milly rannte auf die Strasse und übersah dabei ein Auto. Ich rief „Stop Milly, komm zurück!“. Das Auto war weg, und auch Milly und ihr schwarzes Spielzeug waren verschwunden. Ich entdeckte keinen Geruch von Milly, da es vom Auto stank. Ich untersuchte die Gegend mit Lars und Rosie, aber wir fanden nichts.
„Milly ist wegen dem Spielzeug auf die Strasse gerannt, und dann kam das Auto, und da waren das Spielzeug und sie weg“, erklärte Lars Mama, als sie fragte, wo Milly blieb.
18) Rosie: Eine tolle Entdeckung
Am nächsten Morgen schaute ich mir die Strasse mit meinen Wurfgefährten genauer an. Da es jetzt Morgen war, sah man mehr. Ich entdeckte aber nichts Auffälliges, was vor ein paar Tagen noch nicht da war.
Zwei Monde später.
Ich schaute mir jeden Morgen mit meinen Wurfgefährten an, doch heute entdeckte ich einen von Gras bewachsenen Dachsbau. Vielleicht war ja Milly drin. Ich schöpfte Hoffnung, aber es führte nur ein Gang in die Tiefe. Ich folgte dem Gang. Vor lauter Aufregung hatte ich vergessen, Lars und Klara zu sagen, dass ich fündig geworden war. Sie waren jetzt ausser Hörweite. Ich hatte Mitleid mit Klara und Lars, die mittlerweile schon denken würden, Milly sei tot. Sie dachten auch, sie würden irgendwann auch auf der Strasse verschwinden.
Andererseits glaubte ich auch, dass Milly tot sei. Als ich etwa so weit gelaufen war, dass sicher schon Sonnenhoch war, hatte ich mich verirrt, weil es so viele Gänge gab. Später hatte ich Hunger und Durst, aber ich fand einen winzigen Kanal.
Ich sah ganz plötzlich einen weissen Pelz in einem der Gänge. „Zeig Dich, ich weiss dass du hier bist!“. Ich war aber nicht so sicher, ob es sich überzeugend anhörte. „Ich bin Bianca, und als nächstes fragst du sicher, was ich hier zu suchen habe, also erkläre ich’s. Ich bin irgendwo hier reingefallen und finde jetzt nicht mehr heraus. Früher lebte ich als Einzelläuferin. Wer bist du eigentlich?“ fragte die weisse Katze. „Also, ich bin Rosie, aber ich finde das ist ein doofer Name, darum heisse ich ab jetzt Ella“ sagte ich. „Ich finde den Namen Ella auch besser als Rosie“ sagte Bianca.
Ich musste mir jetzt den Namen Ella einprogrammieren. Ich probierte es mit einem Selbstgespräch ohne zu reden. „Hallo, ich bin Ella“. „Hallo, ich bin Ella“. „Ella…“.
„Was hast du eigentlich nicht gern, so dass du hier bist?“ fragte ich, nachdem ich zwanzig Mal „Hallo, ich bin Ella“ gedacht hatte. „Das ist eine lange Geschichte, lass uns hinsetzen“ sagte Bianca. Wir setzten uns hin. „Ich bin mit meiner Schwester und meinem Bruder im Clan der Wolken geboren. Meine Clangefährten waren üble Geschöpfe, die um jeden Happen kämpften“ fing Bianca. Ich stellte sie mir vor.
„Sie kämpften, bis sie tot waren. Die Jungen mussten zum Glück vier Monde alt sein, bis sie raus und einen Mentor kriegen durften. Ich fand es doof und ging weg, da fiel ich ein paar Monde später in dieses Loch… Ich bin schon sieben Monde weg“ endete Bianca. „Wie hiessen deine Wurfgefährten?“ fragte ich. „Fauchi und Peter. Unser Anführer heisst George. Fauchi wurde zweite Anführerin“ antwortete Bianca. „Was ist ein zweiter Anführer?“ fragte ich. „Der, den Anführer bei seiner Arbeit unterstützt und Anführer wird, wenn der Anführer stirbt. Anführer haben zehn Leben. George noch eines“ erklärte Bianca. „Da! Eine Geruchsspur von Milly“ rief ich begeistert. Wir gingen der Spur von Milly nach. Bald sahen wir Tageslicht, und die Spur von Milly ging weiter. Langsam hatte ich das Gefühl, dass Milly doch nicht tot war. Wir kletterten heraus und liefen in den Wald, um zu probieren, ob wir eine Maus erwischten. Bald merkte ich aber, dass ich nur die Beute nur verjagte und dass Bianca ohne mich besser dran wäre. Also verkroch ich mich in einem Gebüsch. Plötzlich nahm ich stinkenden Katzengeruch wahr. Da sagte eine hohe Stimme „Zeig dich, wir haben dich gerochen, wir wissen, dass du da bist!“. Ich trat heraus und erblickte das:
„Und wer bist du?“ fragten sie nun auch mich. „Ich bin Ella“. „Gut, Ella, warum bist du hier?“ fragte Fritz, der mit der hohen Stimme. „Ich suche meine Schwester Molly“ antwortete ich. „Kennt ihr Molly?“ fragte ich.
Ende von Teil 1 – wie es weitergeht, erfahrt ihr in Teil 2!
1. März 2020 um 8:53
Liebe Romina, eine spannende Katzengeschichte und schöne Zeichnungen. Ich freue mich auf Teil 2! Bravo mach weiter so.
Liebe Grüsse Nonna
5. März 2020 um 15:54
Liebe Romina. Das waren tolle Katzengeschlchten. Eure ganze Familie besteht aus guten Schriftstellern. LG Regina.
9. März 2020 um 16:42
Hallo Romina,
Vielen Dank für all die Katzengeschichten. Das gab ja echt viel zu lesen. Und du hast sicher viel Zeit gebraucht für die ganze Arbeit mit den schönen Zeichnungen. Toll gemacht!
Liebe Grüsse an alle
Hanna
10. März 2020 um 6:40
Eine lange Geschichte am Schluss ist sie sehr spannend ich bin gespannt auf Teil 2. Liebe Grüsse von Lorenzo
13. März 2020 um 15:16
Liebe Romina
Toll, deine Katzengeschichten. Da hast du aber viel Zeit investiert. Aber es hat sich gelohnt!
Auch die Zeichnungen gefallen mir gut.
Ich habe die Bücher auch gelesen, sie richtig verschlungen.
Wie geht es dir? Ich bin gespannt, was du mir dann alles erzählen wirst, wenn du wieder in der Schule in Ipsach bist.
Viele liebe Grüsse
A.Zahnd