Wir hatten eine tolle und ereignisreiche Woche auf der Insel Eua. Und damit ihr mal eine Vorstellung habt, wo das so alles liegt und wie das von oben aussieht, habe ich mal diese Karte hier gemacht, zur Orientierung sozusagen:
Der gefährlich aussehende Graben ganz rechts im Bild ist übrigens der Tongagraben und der ist richtig tief. Mit 10.900 Metern ist er der zweittiefste Graben der Welt, nach dem Mariannengraben mit 11.000 Metern. Inwieweit er tatsächlich gefährlich ist, lässt sich nicht sagen. Aber es handelt sich hier um eine klassische Subduktionszone, eventuell gibt’s ab und an ein Erdbeben.
Aber zurück zu unserer Insel. Eua ist die zweitgrößte Insel Tongas. Außerdem ist sie 40 Millionen Jahre (!!!) alt und damit die älteste Insel der ganzen Südsee. Unsere Reiseführer schwärmten neben guten Schnorchelgründen vor allem von den guten Wandermöglichkeiten auf der Insel. Wir halten nicht so viel von Wandern bei 30 Grad und hoher Luftfeuchte und spekulierten auf gutes Schnorcheln.
Und so gingen wir eines schönen Nachmittags voller Hoffnung von der Onemato (ihr erinnert euch sicher an die Krisenfähre mit der heruntergefallenen Laderampe) und waren erst einmal schwer ernüchtert. Unser Vermieter der vorherigen Unterkunft hatte uns ja schon gewarnt, dass hier alles seeeehr einfach (basic) ist, aber was wir hier sahen war schon nicht grad das Paradies. Die Häuser waren alle klapperig, überall liefen Unmengen Schweine herum und als wir an unserer Unterkunft ankamen wollten wir es gar nicht glauben: hier sah es aus wie auf einer Baustelle/Müllhalde. Wir hatten uns schon gewundert, warum im Internet nur Innenansichten der Hauses gezeigt wurden – jetzt war alles klar:
Okay, innen war es aber ganz nett. Wir hatten sogar eine Waschmaschine! Marco war zunächst total enttäuscht und meinte, wir sollten in Zukunft nicht mehr so auf‘s Geld schauen. Dann hatte er noch Mühe mit dem Internet und war zunächst ganz froh und meinte, ohne Internet gäbe es wenigstens einen Grund, hier beizeiten zu verschwinden.
Auch ein kurzer Ausflug runter zum Strand brachte keine Besserung: es hatte so starke Wellen, dass an Baden nicht zu denken war.
Also um es kurz zu machen: wir waren etwas ernüchert und wussten nicht, was wir mit uns und Eua eine Woche lang anfangen sollten. Marco hatte die rettende Idee: ein Mietwagen muss her! Das Häuschen hier war dermassen billig, dass da locker noch ein Mietauto ins Budget passte.
Gesagt getan: am nächsten Morgen stand dieser schnittige Geländewagen vor unserem Haus. Damit liess sich doch etwas anfangen.
Und noch etwas anderes stand vorm Haus, oder vielmer lag am Haus:
Als ich ihn zum ersten Mal am Haus rumlümmeln sah, wollte ich ihn eigentlich verjagen. Aber Marco meinte, das sei ganz ein Lieber und der gehört sicher hier zum Haus. Und der hatte auch jedes Mal total Freude wenn er uns sah. Der lag immer am Haus und wanderte dort im Tagesverlauf einmal mit dem Schatten ums Haus herum.
Wir fanden dann heraus, das er Sugar heisst und dass er gern Spaghetti mit Tomatensauce frisst. Und wenn ich abends in der Küche kochte, lag er unterm Küchenfenster und grummelte hoffnungsvoll vor sich hin. Marco hatte bisschen Mitleid mit ihm und klapperte sämtliche Lebensmittelgeschäfte der Insel nach Hundefutter ab.
Die Ladenbesitzer – alles Chinesen – haben ihn ausgelacht. Offenbar füttert hier niemand seinen Hund, und schon gar nicht mit Hundefutter. Also bekam er das, was bei uns in der Küche so übrig war: mal ein Würstchen, Fleischreste und die Abfälle vom Hühnchen. Letzteres hatte er ziemlich gern und verschlang alles in einem Happs! Die Kinder waren seit unseren Erlebnissen mit der Hündin Tuktuk in Fiji nun auch etwas lockerer im Umgang mit Hunden und schlossen den Sugar schnell in ihr Herz.
Wenn es übrigens Eines auf Eua in rauhen Mengen hat, dann sind das Schweine. Wir sind uns mittlerweile sicher, dass Eua mehr Schweine als Einwohner hat. Im ganzen Dorf grunzte und ferkelte es. Die Kids waren natürlich besonders über die ganz kleinen Schweinchen erfreut („Jööööö“). Auch bei uns im Garten war ein reges Kommen und Gehen:
Und hier noch einige Dorfimpressionen, damit ihr eine Vorstellung von Tufuvai habt:
Quer durch Eua
Die Insel selbst entpuppte sich als wahre Fundgrube an interessanten Sehenswürdigkeiten, allerdings musste man diese erst einmal finden. Es hatte zwar einige Wegweiser, aber die waren alle bisschen in dem Stil hier:
Oder so:
Den oben abgebildeten Lookout haben wir übrigens nur gefunden, weil wir einige Forstarbeiter gefragt hatten, die hier- mitten im Nationalpark – Bäume abgeholzt haben(!).
Und da hinter dem Lookout irgendwie noch ein Trampelpfad weiterzugehen schien, sind wir dort mal bisschen durchs Unterholz gekrochen und haben noch diese schicke Höhle mit einem grandiosen Ausblick auf die Steilküste entdeckt:
Ein Schild vor der Höhle verriet uns, dass es sich um die Rats Cave (Rattenhöhle) handelte. Ratten haben wir dort drin keine gefunden, dafür aber uralte Stalagmiten und Stalaktiten.
Surprise!!!
Anderntags machten wir uns auf, um den äussersten Südzipfel der Insel zu erkunden. Google Maps lotste uns bis vor ein geschlossenes Tor. Also liessen wir das Auto dort stehen und zwängten uns durch das Tor. Einige Schritte weiter kamen wir an diesem Schild vorbei:
Ist ja klar was wir gemacht haben: wir sind den Weg links rauf gegangen und da haben wir uns immer über das Dröhnen gewundert, klang bisschen nach einem aktiven Vulkan. Bis wir dann unvermittelt vor diesem Ding hier standen:
Wir gingen dann noch ein wenig weiter in den Süden, und da änderte sich die Landschaft plötzlich ganz krass: Aus tropischem Dschungel wurde eine Karstlandschaft. Hier sah es ja aus wie am Creux du Van im Schweizer Jura!!!
Und dann tauchten auch noch Wildpferde auf. Leonardo war begeistert:
Und auch der Rückweg war nicht wirklich langweilig:
Auf dem Heimweg machten wir noch an einem Strand halt. Der war zwar aufgrund der starken Brandung nicht zum Baden geeignet, aber dennoch ziemlich sehenswert:
Wie wir aus Versehen einen Wanderweg fanden
Ab und zu wurden die Pisten im sogenannten Nationalpark dermaßen schlecht, dass wir Angst hatten, dass wir mit unserem 4×4 im Schlamm oder Gebüsch stecken bleiben könnten. Einige Male mussten wir sogar umkehren, was auf den engen Pisten auch nicht ganz einfach war.
Und da bin ich dann immer ausgestiegen und hab den Marco bisschen eingewiesen. Und da sind mir im Wäldchen hinter mir einige Bäume aufgefallen, die hatten so rote Schleifchen am Stamm. Erst hatte ich sie für Markierungen der Forstarbeiter gehalten, bis wir dann merkten, dass es sich um Wanderwegsmarkierungen handelte.
Also stiegen wir alle aus dem gewendeten Auto aus und schauten mal, wo der Weg so hinführte. Als wir plötzlich an einem Abgrund standen. Erst dachten wir hier sei Schluss, bis wir merkten , dass die Schleifchen weitergingen. Wir überlegten kurz, was wir tun sollten. Hier weiterzugehen bedeutete, den Hang herunter zu klettern, und wir hatten alle nur Flipflops an!
Aber unsere Jungs hatte der Entdeckereifer gepackt: sie wollten unbedingt da hinunter und schauen, wo uns die Schleifchen hinführen würden. Also gingen wir vorsichtig weiter, Leonardo und Lorenzo voraus und ich hörte sie immer jubilieren, wenn sie wieder einen Baum mit Schleifchen entdeckt hatten.
Nach einer ganzen Weile standen wir erneut an einem Abgrund. Da es hier nun wirklich zu anspruchsvoll für unsere Flipflop wurde und es überdies auch schon langsam eindunkelte, brachen wir die Sache ab und wollten es morgen etwas früher und mit Wanderschuhen probieren. Die Jungs waren begeistert und die Romina fand das völlig überflüssig, sie will nicht noch mal mitkommen.
Nix da! Wir gehen alle! Und da standen wir am nächsten Tag mit passenderer Kleidung top motiviert am Abgrund und kletterten den Markierungen folgend – direkt in eine Tropfsteinhöhle!
Es war unglaublich! Wir waren hier mutterseelenallein in dieser Höhle und bewunderten uralte Tropfsteine, die zum Teil schon umgefallen und erneut an der Höhlendecke und am Boden „festgetropft“ waren. Allzuweit trauten wir uns jedoch nicht in die Höhle. Wir hatten keine Lampen dabei und bisschen gefährlich sah das schon auch, mit den ganzen umgefallenen Tropfsteinen.
Also folgten wir dem Weg noch etwas weiter und standen dann schon wieder an einem Abgrund. Der war allerdings diesmal dermaßen abgründig, dass wir die Kletterei aus Sicherheitsgründen final abbrechen mussten.
Aber das Ziel des „Wanderweges“ war nun klar: er führte direkt zu dem Strand, der sich etwa 100 Meter unter uns auftat. Der sah übrigens nicht sehr einladend aus: er war felsig und hatte eine starke Brandung. Da hatten wir also nichts verpasst.
Banjan-Baum „Big Ovava“
Am Tag darauf kurvten wir mal wieder etwas planlos über die Insel. Ich achtete auf rote Schleifchen an Bäumen – aber: Fehlanzeige. Doch dann fielen mir verdächtige Ritzereien an einem Baumstamm auf. Direkt neben dem Baum führte eine kleine Piste in den Dschungel. Die Piste war zu schlecht zum Fahren, also gingen wir zu Fuss. Und da fiel uns auch wieder der Plastikmüll auf, der vereinzelt herumlag:
Die Hoffnung stieg. Und als wir hinter einer Wegbiegung ein Schild sahen, wussten wir, dass wir etwas gefunden hatten. Und einige Schritte weiter staunten wir nicht schlecht: über einem Abgrund stand ein riesiger, 800 Jahre alter Banjan-Baum:
Der Anblick war grandios! Wir machten Fotos und die Jungs hatten Freude, in den Wurzeln des Baumes herumzulaufen. Bis Marco plötzlich mit einer Passionsfrucht daherkam. Nanu? Wo kommt denn die hier? Ein Blick nach oben und wir staunten zum zweiten Mal: der ganze Banjan war total überwuchert mit Passionsfrüchten. Na so ein Glück aber auch:
Und auf der Heimfahrt im Nachbardorf:
Was macht die Dorfbevölkerung an einem Samstag Abend???
Gegen Ende unserer Woche auf Eua mussten wir langsam unsere Abreise vorbereiten. Wir wollten wieder mit der Onemato zurück auf die Hauptinsel und hatten im Internet einen Abfahrtplan gefunden. Marco traute dem Ding natürlich nicht und wollte auf Nummer sicher gehen. Also fuhren wir an einem Samstagnachmittag runter zum Hafen, um uns zu erkundigen, ob am Dienstag eine Fähre geht.
Und am Hafen bot sich uns dieser Anblick:
Also hier war big Party! Das ganze Dorf – also alle die schon schwimmen und noch laufen konnten – waren da versammelt und badeten rund um die Onemato herum. Einige Leute sprangen von der Hafenmauer ins Wasser und die ganz Mutigen sogar von der Onemato! Unsere Kids waren für einmal besonders schnell: innerhalb von wenigen Minuten sah ich sie in Badekleidern im Hafenwasser herumschwimmen.
Die Dorfleute waren begeistert – endlich machen mal ein paar Weisse mit und stehen nicht nur blöd herum und glotzen. Und wir wären nicht in Tonga, wenn nicht auch für lautstarke musikalische Untermalung gesorgt wäre:
Und dann sah ich Marco und die Kids ziemlich entschlossen auf die Onemato zu marschieren:
Die werden doch nicht allen Ernstes…
Doch:
Mein Lamentieren wurde überhört. Oder war es in dem Lärm wirklich nicht zu hören. Also die beiden Grossen waren ja schon im Schwimmbad vom Sprungturm gesprungen. Aber der Leonardo???
Was die Grossen können, kann er schon lange!
Also zugegeben: ich hatte etwas Angst. So kleine Kinder wie unsere sah ich nicht von der Onemato hüpfen. Die Einzigen, die ich da ausser uns noch hüpfen sah, waren schwergewichtige tonganische Kolosse. Hoffentlich gucken die, bevor die springen!
Weltklasse Schnorcheln an unserem Strand in Tufuvai
Eines Tages beschloss Marco, dass wir bei uns am Strand mal schnorcheln sollten. Das Meer hatte sich beruhigt nach dem Zyklon und so stapften wir frohen Mutes runter zum Strand. Wir hatten den Strand nach unserem Ausflug am ersten Tag hier runter gemieden. Und das lag nicht nur an den hohen Wellen und der Starken Strömung, sondern daran, dass Lorenzo hier ein traumatisches Erlebnis mit Wespen hatte. Er muss sich beim Spielen am Strand zu nah an ein Wespennest bewegt haben und da kamen die Viecher plötzlich alle daher und stachen unseren armen Lorenzo 8 mal (in Worten: Acht!!!) überall hin. Er schrie so laut, dass wir im ersten Moment gar nicht wussten, was los ist. Bis wir die Wespen (riesige gelbe Dinger, sowas gibts bei uns daheim gar nicht!) in alle Richtungen davonfliegen sahen.
Eine Wespe hatte ihn in die Lippe gestochen und die schwoll nun dermassen an, dass Lorenzo – nach eigener Einschätzung – aussah wie ein Monster! Die Fotos halte ich aus Diskretionsgründen unter Verschluss, ich denke ihr habt da Verständnis.
Eine Woche später hat er übrigens rund um die Einstichstellen einen riesigen Hautausschlag gekriegt. Aber jetzt sieht er wieder tiptop aus. Bis auf die Tatsache, dass er nun noch einen weiteren Frontzahn verloren hat. Ihm bleibt aber auch gar nichts erspart! Aber ihr kennt ihn ja: er lacht immer!
Also zurück zum Strand. Leonardo hatte mal wieder Null Bock auf Schnorcheln. Immer die blöden Korallen. Und überhaupt: er kommt nur mit, wenn es Haie hat. Hmmm. Das wird schwierig. Das letzte Mal als er was bestellt hat (wir erinnern uns an die Geschichte mit dem Dugong) hatte das nicht so richtig geklappt. Und wir konnten ihm das auch heut nicht versprechen.
Also ich will euch nicht unnötig auf die Folter spannen: wir sprangen über die Riffkante und was sehen unsere Augen??? Drei Haie! Das war aber heute Leonardo’s Tag!
Aber auch ohne Haie war das Schnorcheln hier ein Hochgenuss. Die Sicht war dermassen gut, dass wir auf dem Sandboden in 30 Metern Tiefe jedes Sandkorn sehen konnten.
Und draussen am Strand war mal wieder Big Party. Die Tonganer haben aber auch immer was zu feiern:
Also haben die Kids noch etwas in den Blow Holes am Strand gespielt:
Die mühsame Suche nach einer Unterkunft
Es war geplant, dass wir nach einer Woche Eua für unbestimmte Zeit ganz in den Norden von Tonga, auf die Inselgruppe Vava’u gehen. Ich hatte schon vor geraumer Zeit dort mal die Unterkunfts-Situation auf AirBnb gecheckt und das sah eigentlich recht gut aus. Wir hatten auch Glück, weil grad keine Walsaison ist und da verirrt sich offenbar nur selten ein Tourist nach Tonga. Perfekt!
Dachten wir. Also suchten wir ein passendes Haus für uns irgendwo am Strand von Vava’u und buchten. Nach einer halben Stunde meinte Marco plötzlich, die Unterkunft hätte uns abgelehnt. Grund: Das Haus ist im Winterschlaf und alles vernagelt, die machen erst wieder auf, wenn die Wale kommen.
Okay, kann passieren. Wieder eine halbe Stunde research, buchen und diesmal waren wir schon etwas ängstlicher. Was, wenn die auch absagen? Was dann auch prompt passierte. Begründung diesmal: Zyklonschäden, muss erst repariert werden. Häää? Welcher Zyklon denn? Der letzte war ja wohl ein Witz! Naja, hilft alles nichts, wir müssen weiter suchen. Nun ist es allerdings so, dass Tongas Norden seeeeeehr dünn besiedelt ist und wenn von fünf in Frage kommenden Unterkünften zwei absagen, dann wird es langsam eng. Also um es kurz zu machen, von den verbleibenden drei Unterkünften haben dann auch noch zwei abgesagt. Da blieb nur noch das Lucky Beach. Wenn es nichts zu wählen gibt, muss man nicht lang überlegen. Also auf zum Lucky Beach!
Aber zunächst mussten wir noch mit der Onemato zurück auf die Hauptinsel und von dort mit dem Flugzeug in den hohen Norden.
Ach ja, die Onemato. Da waren wir ja eigentlich an jenem Samstag am Hafen wegen der Abfahrtzeiten. Und das wurde kompliziert. Marco schaffte es zumindest, eine Telefonnummer zu organisieren. Und da hat er dann zwei Tage lang mit dieser Nummer telefoniert um herauszufinden, ob und wann die Onemato am Dienstag abfährt. Am Montagmittag war es dann soweit: die Onemato hatte sich entschieden: sie fährt am Dienstag nach Tongatapu, yeah!!! Und zwar am Morgen um 5 Uhr. Um waaaaas??? Was sind denn das für besch…. Zeiten??? Also alle die mich kennen wissen, dass ich eher gar kein Fan von frühem Aufstehen bin. Aber wir haben es dann tatsächlich geschafft und sind um halb 4 aufgestanden und waren pünktlich um halb fünf am Hafen.
Die Überfahrt war diesmal übrigens nicht so krass, das Meer hatte sich nach dem Zyklon wieder beruhigt und so gelangten wir ohne Aufreger nach Nuku’alofa. Da wir den Weiterflug erst am kommenden Tag hatten, blieben wir eine Nacht in der Hauptstadt. Marco wollte am Abend unbedingt in die Pizzeria, und zwar nicht in irgendeine, sondern in „Marco’s Pizzeria“.
Irgendwo hatten wir gelesen, dass hier ein echter Italiener mitmischt, und da waren wir vorsichtig optimistisch. Und wir wurden nicht enttäuscht. Marco, also der Besitzer der Pizzeria, stammte doch tatsächlich aus Modena – aus der Emilia Romagna! Und es gibt keinen Ort auf der Welt, wo man besser isst, als in der Emilia Romagna! Und so war es dann auch: die Pizza schmeckte richtig nach Pizza! Ein Gaumenschmaus:
Und offenbar war auch Marco aus Modena froh über unser abendliches Erscheinen in seinem Restaurant. Endlich konnte er mal wieder mit jemandem italienisch reden:
Die Airline Realtonga
Nach so viel Stärkung waren wir für Tonga’s Norden gewappnet. Ach ja, der Flug war auch noch ein Problem. Ich hatte den online bei Tongas Airline Realtonga gebucht und mich noch gewundert, dass ich das Ticket nicht bezahlen musste. Normalerweise kommt am Schluss der Buchung immer die Sache mit der Kreditkarte, also das kennt ihr ja sicher. Dem Marco kam das eigenartig vor, und so rief er dort schnell mal an. Also irgendwie hat er das mit dem Bezahlen hingekriegt. Aber am Tag vor dem Flug hiess es plötzlich, die Abflugzeit habe sich verschoben. Und dann wurden wir am Abend vor dem Flug noch einmal über eine weitere Verschiebung der Abflugzeit informiert – via eMail. Alles kein Problem, wir sind flexibel. Aber der Heuler: Am Abflugtag – wir sassen schon im Taxi und freuten uns auf Vava’u – kriegte Marco plötzlich einen Anruf von Realtonga. Ob wir das Mail gesehen hätten mit den geänderten Abflugzeiten. Das war aber oberkrass: die haben doch tatsächlich sämtliche Passagiere nochmal angerufen, persönlich…
Im Flugzeug hatten wir übrigens die letzte Reihe:
Und das war ein totaler Glücksfall. Die Klimaanlage im Flieger war offenbar schon etwas altersschwach und daher war es brutal heiss im Flieger. Und kurz nach dem Start kam plötzlich die Flight Attendant zu uns hinter gejapst und setzte sich auf einen freien Platz vor mir. Sie erklärte mir dann, dass es vorne noch heisser sei als hier, drum sind die hintersten Plätze in dieser Maschine immer die besten. Ach so.
Aber das beste war: kurz vor dem Abflug verteilte die Flight Attendant irgendwas an einige Gäste. Ich machte einen langen Hals und wunderte mich, warum wir das nicht kriegen. Marco lachte plötzlich laut los und erklärte, dass die Dame Gurtverlängerungen verteilt. Wie jetzt, ihr wisst nicht was eine Gurtverlängerung ist??? Guckt ihr hier:
Also mehr als die Hälfte der Passagiere im Flieger brauchte so eine Verlängerung, der Rest waren Kinder, wir und ein weiterer weisser Passagier… Zum Glück brauchen die Tonganer keine Sitzverbreiterung, das würde dann langsam kompliziert werden.
Aber der Flug über die Inseln von Tonga war mal wieder ein Augenschmaus:
Und nach einem kurzen Zwischenstopp in Ha’apai – hatten wir nicht eigentlich einen Direktflug gebucht??? – landeten wir butterweich in Vava’u.
Und dort gingen die Uhren offenbar noch langsamer als im ohnehin schon behäbigen Tonga. Hier war nämlich alles noch auf Weihnachten:
So, und damit sind wir hier mal vorläufig am Ende unseres Eua-Berichts. Die Vava’u Highlights berichte ich euch dann natürlich sofort, wenn es was zum erzählen gibt.
Und ganz zum Schluss – ihr ahnt es schon – neeeiiin: heute kein Palmenbild und auch kein Witzli. Heute gibts was für euch zum Nachdenken. Ein Bilderrätsel. So richtig rätselhaft. Was könnte das wohl sein:
Und tschüss!
31. Januar 2020 um 12:30
Liebe Andrea, wieder überaus spannend!!! Habe fast vergessen das Mittagessen zu kochen vor lauter lesen und Föteli gucken. Dein Rätsel ist auch interessant. Kann vieles sein. Bin gespannt auf die Lösung. Wurmbehausung, Koralle, Blumen……???.Herzliche Grüsse an alle.
Nonnis
31. Januar 2020 um 13:20
Liebe Familie.
Besten Dank für diesen wunderbaren Bericht und der schönen Fotos.
Was Ihr da alles erlebt, anschauen könnt und und……., ist und bleibt sicher einmalig!
Einfach GENIAL und geniesst es weiter.
Liebe Grüsse
R.Arn
31. Januar 2020 um 15:17
Hallo zusammen
Sind dies Fischeier?
Was so ein Mietauto ausmacht und einem aus einer langweiligen Insel spannende Abenteuer beschert.
Die Inline-Kids warten auch schon auf euch:-) Merci für die Überraschung.
Gabi
31. Januar 2020 um 22:59
Toller Bericht Andrea…
Der Leonardo ist zum ersten Mal vom „3 Meter“ gesprungen, ich bin stolz auf ihn!
Und das Schnorcheln auf Eua war top. Die Fotos zeigen nicht, wie klar das Wasser war, es war einfach unglaublich.
Die Hütte in der wir hausten… war bisher die billigste Unterkunft (ca CHF 55/Tag). Sie hatte alles, gut eingerichtete Küche, 2 Schlafzimmer, ja sogar eine Waschmaschine… Aber: Warmwasser gab es nicht, Trinkwasser nur von der Regentonne vor der Haustüre, das Duschwasser floss direkt von der Dusche in den Garten, Balkon war nur zum Wäsche-Aufhängen geeignet, die Türen hatten nicht einmal Griffe, Tücher konnte man an krummen rostigen Nägeln aufhängen etc. Also es war OK für 1 Woche aber schon sehr einfach und es lud nicht zum lange drinnen Verweilen ein, obwohl wir das ja auch machen mussten für Schule und Schaffen.
5. Februar 2020 um 8:00
Hoi zäme
Wieder mal ein herzliches Dankeschön für den tollen Reisebericht. Das mit den Bändeli als Wanderwegmarkierung scheint internationale Verbreitung zu haben. Wir haben uns auf verschiedenen Kontinenten daran orientiere dürfen.
Besonders beeindruckt haben die Fotos vom Schnorcheln in Tufuvai. Ich hätte da den ganzen Tag fotografiert – besonders mit diesen super fotogenen Wolken! Funktioniert die GoPro übrigens wieder?
Liebe Grüsse aus dem stürmischen Saas Fee!
Jürg & Co
10. Februar 2020 um 23:38
Du meinst die „neue“ GoPro 7, die Andrea in Fiji kurz vor Abflug zu einem völlig überhöhten Preis kaufte?
Die geht, aber ist immer noch gleich mies wie das Vor-Vorgängermodell. Schaltet sich manchmal von alleine ein, lässt sich manchmal nicht ausschalten (ausser mit Akku raus, aber mach das mal während dem Schnorcheln), läuft heiss… Die Kamera mag OK sein beim Skifahren, aber zum Schnorcheln ist die wirklich nicht gut Das Dumme ist, dass es keine wirklichen Alternativen gibt. Erstaunt mich bei so schlechter Qualität, schade.
Das Schnorcheln war wirklich super, das können die Bilder auch nicht gut rüberbringen. Das Wasser war klarer als im Hallenbad 🙂