Der allerletzte Blogbeitrag

Auf vielfachen Wunsch gibt es ihn jetzt doch noch: den allerletzten Blogbeitrag. Ich verspreche euch, mich kurz zu fassen. Es gibt auch nicht wahnsinnig viel zu erzählen. Also um es kurz zu machen: wir haben es tatsächlich in die Schweiz geschafft und sind wohlbehalten daheim in Ipsach angekommen. Und die Reise war wider Erwarten recht angenehm. Und das aus einem Grund: die Flugzeuge sind coronabedingt fast leer. Und drum hatten wir fast immer genügend Platz und konnten waagerecht schlafen. Was für ein Luxus! Da braucht’s keine Business Class 😉

Die letzten Tage im Sheraton

…standen ganz im Zeichen der Reisevorbereitungen:

Körperhygiene für die Zivilisation daheim

Noch ein letztes Mal im Meer baden:

Das Meer wird uns fehlen!

Noch ein letztes Mal auf die Insel:

Unsere Sheraton-Insel

Noch ein letztes Mal Kava:

Kava wird uns nicht fehlen – Marco hat einen Vorrat angelegt!

Und schon ging es los. Urs und Françoise – ihr erinnert euch: die beiden Schweizer, die gleich neben dem Sheraton leben – brachten uns freundlicherweise an den Flughafen:

Abschied von Urs und Françoise

Beim anschliessenden Checkin schwitzten wir Blut und Wasser und ich schwöre, das hat mich mindestens fünf Jahre meines Lebens gekostet. Also vielleicht sollte ich noch erklären, dass wir in den Wochen nach dem Lockdown und danach viele Reisende zum Flughafen haben fahren sehen und dann standen sie am Abend unverrichteter Dinge wieder in Apia. Wir erinnern uns da noch lebhaft an die Erlebnisse unserer tschechischen Freunde, denen die Ausreise aus Samoa verwehrt wurde. Und nun standen wir hier und eine Schalterangestellte von Air Newzealand entschied darüber, ob wir das Land heute verlassen dürften oder nicht. Was den Druck noch zusätzlich erhöhte, war eine Ankündigung der samoanischen Regierung in der aktuellen Ausgabe des Samoa Observer, die Flüge zwischen Samoa und Neuseeland ab August zu streichen – mangels Nachfrage. Also wenn wir heute hier nicht rauskommen, dann wohl für eine sehr lange Zeit nicht mehr!

Und da standen wir nun immer noch an diesem Schalter und die Dame von Air Newzealand erklärte uns, dass die Grenzen von Samoa und Neuseeland geschlossen sind. Öhm, wie jetzt??? Die macht hoffentlich Witze, oder? Nein! Kein Witz – sie ruft jetzt das Immigration Office in Wellingten an, um zu klären, ob wir ausreisen dürfen. Ich erklärte ihr dann, dass wir das im Vorfeld über unsere Botschaft bereits abgeklärt hatten. Aber mit der Dame war da nicht zu verhandeln.

Es folgte ein längeres Telefonat mit Wellington. Für uns Zuschauer war nicht ersichtlich, ob es ein gutes Ende nehmen würde – der Gesichtsausdruck war irgendwie schwer zu deuten. Aber irgendwann sahen wir, wie sie nebenbei fünf Boardkarten ausdruckte. Es keimte vorsichtiger Optimismus. Und tatsächlich – wir bekamen eine Genehmigung für die Durchreise durch Neuseeland. Ich konnte unser Glück kaum fassen. Und hier nun die heiss begehrten Boardkarten:

Geschafft! Wir haben unsere Boardkarten…

In der Abflughalle war nicht viel los und die Geschäfte waren alle geschlossen. Also machten wir bisschen Window-Shopping:

Leonardo mit kopflosem Doppelgänger

Und da schwebte auch schon das Flugzeug ein. Jetzt kann wirklich fast nichts mehr schief gehen.

Unser Flugzeug – fast für uns alleine

Und nicht nur die Fleugzuge sind heuer coronabedingt fast leer. Auch die Flughäfen sind nicht gerade überfüllt:

Nix los am Flughafen Auckland
London Heathrow zur besten Reisezeit um 12 Uhr am Mittag

Und hier noch der ultimative Beweis, dass wir wirklich geflogen sind:

Also Urs hat doch tatsächlich von seinem Anwesen in Samoa aus unseren Takeoff gefilmt!!! Merci viumau, Urs 🙂

Rocchis überqueren die Datumsgrenze

Und da passierte es dann auch irgendwann auf dem Flug von Neuseeland nach Los Angeles: wir überflogen die internationale Datumsgrenze. Und zwar in die richtige Richtung, nämlich von Links nach rechts. Das hat den Vorteil, dass man einen Tag gewinnt. So flogen wir am 31. Juli um 21:30 Uhr in Auckland los und kamen (nach einem 12-stündigen Flug) am gleichen Tag um 14:40 in Los Angeles an! Echt jetzt! Guckt ihr hier:

Über die Datumsgrenze

Ansonsten war die Datumsgrenze enttäuschend unspektakulär. Die meisten haben geschlafen und das Boardpersonal von Air Newzealand, das offenbar regelmäßig um diese Datumsgrenze herum fliegt, hat auch nicht weiter reagiert. Da habt ihr also nix verpasst.

Und ausserdem hat sich bestätigt was wir ja eigentlich schon gewusst hatten: British Airways ist die mieseste Airline im ganzen Sonnensystem. Immerhin haben sie diesmal nicht unsere Koffer verloren. Hatten wir auch schon. Aber die Boardverpflegung war dermasssen mies, dass es sogar für britische Verhältnisse unterirdisch war.

Daheim in Ipsach

… entdeckte jeder etwas Spannendes: die Kids spielten bis nachts um drei mit Lego, ich mit der Waschmaschine und Marco konnte sich selbst verwirklichen mit der Installation von Internet und TV.

Mit den sozialen Kontakten mussten wir uns in den ersten Tagen noch etwas zurückhalten, immerhin waren wir durch zwei Corona-Hotspots gereist. Ich habe jetzt nach 5 Tagen das Vorhaben etwas gelockert, weil es schlicht unmöglich ist, in Ipsach auf Distanz zu gehen. Vor allem nicht mit drei Kindern, die sich nach einem Jahr Trennung von Freunden und Kollegen schlicht nicht bremsen liessen. Und laut BAG unterliegen wir keinerlei Quarantäne-Pflicht.

Danksagung

Darauf habt ihr ja schon lang gewartet: die obligate Danksagung.

Also vielen Dank an all die wachsamen Nachbarn, die während unserer Abwesenheit unser Haus gegen alle möglichen und unmöglichen Gefahren verteidigt und bewacht haben. Vielen Dank an die Schwiegereltern Ursi und Adriano, die unseren Garten nicht nur liebevoll gepflegt, sondern auch weiterentwickelt haben (Korrektur der Plättli, Setzen eines neuen Zauns und und und…). Besonderer Dank geht an Frau Möri, die trotz ihrer 90 Lenze in der heissen trockenen Zeit täglich unsere Tomaten gegossen hat. Und natürlich einen ganz besonderen Dank an meinen Ehemann, der mit täglicher fleissiger Arbeit die Reise finanziell erst ermöglicht hat. Danken möchte ich aber auch unserem Schutzengel, der es irgendwie geschafft hat, dass wir alle fünf heil wieder zurückgekommen sind. Aber auch meinen drei Kindern gebührt der allergrößte Dank dafür, dass sie meine hilflosen pädagogischen Versuche des Homeschoolings tapfer über sich haben ergehen lassen. Ich hoffe, es gibt keine bleibenden Schäden und ihr findet den Anschluss an das Schweizer Schulniveau.

Last but not least möchte ich mich bei all unseren Lesern und fleissigen Kommentatoren bedanken. Ich hätte nie gedacht, dass sich so viele Leute für unsere Reiseerlebnisse interessieren. Und jetzt auf zum allerletzten Endspurt: wer macht mit beim ultimativen Kommentarwettbewerb? Schaffen wir die Marke von 23 Kommentaren? Jetzt habt ihr noch die letzte Chance, ein paar abschliessende Worte zu schreiben. Und ich verpreche euch: ich lese sie alle und freue mich über jeden einzelnen.

Und damit verabschieden wir uns von euch. Es war ein tolles Jahr mit vielen aufregenden Erlebnissen. Aber irgendwann ist immer ein Ende.

Häbets guat und bleibt gesund!

Andrea mit Marco, Romina, Lorenzo und Leonardo

PS: Kommentar nicht vergessen!!!

PSS: Sonst muss ich die alle selber schreiben…