Was bin ich und wo lebe ich

Ich bin ein kleiner Elefant und ich lebe zusammen mit meiner Mama und meinem Papa in der afrikanischen Savanne in der Nähe eines grossen Tümpels und ich heisse Tilo. Ich bin 3 Jahre alt.

Es war wieder ein langweiliger Tag. Ich sass im warmen Tümpel und langweilte mich. Ich hörte einen Vogel zwitschern, plötzlich hörte ich Mamas Stimme rufen „Tilo, komm, es gibt Mittag!“. Es gab Blätter in feinen Blättertöpfen zu essen. Ich setzte mich neben Mama und Papa auf den Boden und frass. Dann fragte ich Mama „Gibt es eigentlich grössere Tiere als Elefanten, die hier leben?“. „Nein, Elefanten sind die grössten Tiere hier“. „Glaube ich nicht ganz und deshalb mache ich eine Entdeckungs-Tour“ sagte ich.

Ich lief los. Ich zählte jedes Büschel Gras, als mir auffiel, dass es immer mehr wurden, verzählte ich mich, schaute nach vorne und erblickte einen riesigen Wald.

Noch ein grösseres Tier als ich

„Jupii!“ sagte ich, „ich liebe Wälder“. Ich lief in den Wald hinein. Dann sah ich einen schönen Vogel, der ängstlich davonflog. Ich lief ihm nach, dann kam ich zu einer Lichtung. Dort sah ich den Vogel auf etwas unvorstellbar Grossem landen.

Ich erstarrte und glotzte das Tier an. Plötzlich sah mich das Tier und fragte „Wer bist du?“. Ich antwortete „Ich b… b.. biinn der Elefant Tilo, u.. u… und du?“. „Ich bin die Giraffe Mia. Wieso hast du so Angst vor mir?“ fragte die Giraffe. „Ich habe noch nie zuvor ein so grosses Tier gesehen“. „Aha, aber vor mir musst du keine Angst haben, ich fresse Pflanzen“. Ich musste auch zugeben, dass Mia nicht wirklich furchteinflössend aussah. Plötzlich fragte sie mich: „Willst du meine Familie kennenlernen?“.

Mias Familie

Ich sagte „Ja gerne, aber ich muss zuerst Mama und Papa davon erzählen, sonst vermissen sie mich noch“. Ich lief so schnell wie möglich los. Als ich da war, sagte ich „Mama und Papa, ich habe einen grossen Wald entdeckt, den ich jetzt erkunden will. Das heisst, dass es noch länger dauern kann“. Ich lief wieder zurück zu Mia. Als ich da war, fragte sie mich „Bist du bereit?“. Ich antwortete „Ja“. Wir liefen durch das Gestrüpp. Plötzlich raschelte es und eine Schlange kam ängstlich hervorgeschlängelt. Ich machte einen geschickten Schritt auf die Seite. Dann liefen wir weiter. „Sind wir bald da?“ fragte ich. „Ja, es geht hier noch links, und dann sind wir schon da“. Als ich und Mia links gingen, sah ich viele gelbbraun-gefleckte Giraffenköpfe in der Nähe einer Lichtung. „Das ist meine Familie“, sagte Mia. „Mein Mann heisst Timo und meine zwei Kinder heissen Claudia und Max. Wir sind erst vor einem halben Jahr hierher gekommen. Hier ist es aber viel schöner als am alten Ort, weil hier viel mehr Gras und Bäume wachsen. „Aha, kann ich mal mit Timo reden?“ fragte ich. „Ja, natürlich“ antwortete Mia. Ich lief zu ihrem Mann und fragte ihn „Was für Sachen von Bäumen esst ihr eigentlich?“. Er glotzte mich erschreckt an. Dann antwortete er: „Nur die Blätter“. Dann sagte ich: „Ich esse auch nur die Blätter“. Timo glotze mich jetzt noch mehr an. Ich fragte: „Soll ich’s dir mal zeigen?“. Er sagte „Nein danke, ich glaube es dir auch so“.

Kampf gegen die Hyänen

Ich entschied mich, wieder zurück zu Mia zu gehen, die inzwischen schon an einem Baum graste. Ich fragte sie „Laufen wir jetzt wieder zurück?“. Sie sagte „Ja“ und fragte mich „Wollen wir jetzt die Abkürzung nehmen?“. „Ja, natürlich“ sagte ich. Wir liefen durch das Gestrüpp los. Plötzlich hörten Mia und ich ein komisches Lachen von weit weg. Es konnte auf keinen Fall das meiner Eltern sein, weil das Lachen hier völlig anders tönte. Ich fragte Mia, ob sie wüsste, was das für ein Lachen ist. Sie meinte „Das ist eindeutig das Lachen von Hyänen, aber blöderweise können wir nichts dagegen machen, weil wir sie nicht sehen“. Plötzlich raschelte etwas im Gebüsch. Ich wusste, dass das die Hyänen waren und sprang so schnell ich konnte davon. Mia machte genau das gleiche. Die Hyänen sprangen aus dem Gestrüpp und auf Mia zu und da Hyänen deutlich schneller als Giraffen sind, hat ein Hyäne Mia an einem Bein erwischt. Ich fand das eine Frechheit und sprang der Hyäne auf den Kopf. Sie rannte so schnell sie konnte ins Gebüsch. Die andere der zwei Hyänen sprang auf mich zu. Ich machte einen Quietsch-Laut der sehr laut war, um die Hyäne zu verscheuchen, doch sie hatte keine Angst vor dem Geräusch. Ich spürte die tiefen Schnitte der Zähne in meiner Haut. Mia machte sich möglichst gross und sprang auf die Hyäne zu. Sie machte einen Fuss-Kick gegen die Hyäne. Die Hyäne sprang ebenfalls zurück ins Gebüsch. „Aua, das hat jetzt sehr fest weh getan“ sagte Mia. Ich sagte nichts, sondern probierte mir den Schmerz zu verkneifen. Es ging erstaunlich gut. „Jetzt gehen wir aber so schnell wie möglich zurück“ sagte Mia. Wir liefen in schnellen Schritten zurück. Jetzt waren wir wieder auf der Lichtung. „Ich gehe jetzt zu Mama erzähle ihr von dir“ sagte ich. „Kennt eigentlich deine Mama Giraffen?“ fragte Mia. „Nein, weil sonst hätte sie gewusst, dass es noch grössere Tiere als einen Elefanten in der afrikanischen Savanne gibt“. Schliesslich lief ich los. 

 

Mama und Papa sehen Mia

Als ich bei Mama und Papa angekommen war, erzählte ich ihnen aufgeregt und stolz „Ich habe bei meiner Entdeckungstour etwas Riesiges gefunden. Es ist eine Giraffe, die Mia heisst. Kommt schnell, sie isst nur Blätter, und sonst nichts“. Mama und Papa liefen mir schweigend nach. Als wir ankamen, war Mia schon an einem Baum, um die Blätter zu essen. „Poah, du bist ja riesig! Wie heisst du, und was bist du?“ fragte Papa. „Ich bin Mia, eine Giraffe. Hast du denn noch nie Giraffen gesehen?“ fragte Mia. „Ja“ sagte Papa ängstlich. „Ich fresse nur Blätter und sonst nichts“ sagte Mia. „Aha, also muss man vor dir keine Angst haben“ sagte Papa. Mama sagte nichts. Sie war anscheinend immer noch erstarrt von diesem riesigen Tier. Wir redeten noch lange mit Mia. Am Schluss von unserem Gespräch ging es um das, dass Mia zu uns Abendessen kommen könnte. Ich wollte, dass sie zu uns kommt, und wollte auch, dass die anderen von Mias Familie mitkommen.

Noch 24 Stunden

Ich war aber enttäuscht, als es hiess, dass es noch einen Tag dauern würde. Ich wollte aber nicht, dass Mama mit mir schimpft, und so schwieg ich. Nach einiger Zeit schlief ich dann ein.

„Tilo, wach auf, es gibt Frühstück“ sagte Mama mit lauter Stimme. Ich wachte auf, und sah, was es zum Frühstück gab. Es waren schon wieder Blätter. Dann wollte ich wieder zu Mia.

Zeit vertrödeln ist nicht langweilig

Ich ging in den Wald, doch ich fand nichts. Also musste ich mir die Zeit bis am Abend vertreiben. Ich ging in meinen kleinen Tümpel, der jetzt von der Sonne schon auf fast 40 Grad aufgewärmt war. Ich musste mich zuerst mal an das warme Wasser gewöhnen. Nach etwa einer Stunde ist es mir langweilig geworden und ich ging raus. Als ich draussen war, fror ich ein wenig, weil der Tümpel so warm war. Ich schaute nach, ob Mia jetzt da war, aber sie war immer noch nicht hier. Also lief ich jetzt nur noch im Wald herum, weil ich mich wegen den Hyänen nicht zu Mias Familie traute, und man die vielen Schnitte in meiner Haut immer noch gut sah.

Und die Beinverletzung von Mia sah man bestimmt auch noch. Ich spazierte jetzt im Wald herum, als ich plötzlich das hier hörte: „Tilo, komm, es gibt Mittagessen!“. Es hörte sich nach einem Rufen von Mama an, und ich lief zu Mama. Es standen diesmal andere Blätter auf dem Boden. Ich war froh, dass es mal andere Blätter gab. Ich fragte Mama „Wie lange geht es noch, bis Mias Familie kommt?“. „Eigentlich sollten sie schon in drei Stunden kommen“ antwortete Mama. „Sooooo lange geht das noch“ fragte ich erstaunt. „Ja, Mia kommt ja erst am Abend“ antwortete Mama. Als ich fertig gegessen hatte, ging ich wieder in den Tümpel, wo es sehr langweilig war, bis mir Mama ein langes, dickes Stück Holz zuwarf. Ich konnte gut damit spielen, und trug Sorge zum Holzstück. Dank dem war ich jetzt viel länger als sonst im Tümpel und hatte viel mehr Spass. Plötzlich hörte ich ein Trampeln, und hörte Mias Stimme. Es wurde auch schon langsam dunkel. Ich war voll aufgeregt, sprang aus dem Tümpel und rannte zu Mama. „Mama, Mia und ihre Familie kommen!“ sagte ich. Mama schien plötzlich ganz aufgeregt und pflückte schnell ein paar Blätter von den Bäumen.

Mia kommt

Ich merkte, dass sie noch gar nichts vorbereitet hatte, und half ihr beim Vorbereiten. „Gut, dass du mithilfst, Tilo. Kannst du deinen Stock hierhin legen und dann die Blätter stapeln und auf den Stock legen?“ fragte Mama. Ich antwortete „Ja“. Als ich damit fertig war, steckte Mia gerade den Kopf durchs Gebüsch. Die anderen kamen hinterher marschiert. „Sieht so aus, als hättet ihr noch nicht alles aufgebaut“ sagte kleine Max. „Wir haben aber auch noch was mitgebracht“ sagte Mia. Sie hielt eine komische Flasche hoch. „Es sind ausgedrückte Blätter darin. Die Flasche ist selten, weil sie von komischen Tieren ist, die Menschen heissen. Das Rezept dafür habe ich von meiner Tante, die Aurelia heisst“ sagte Timo. Dann nahmen Claudia, Max und Mia noch andere Sachen hervor, wie ein Erdbrot mit Blätteraufstrich, und einen Stapel voller seltener, aber sehr feinen Blättern. Wir legten alles auf meinen grossen Stock und assen davon.

Spielen mit Max und Claudia

Nach dem Essen fragte mich Max: „Wollen wir zusammen spielen?“. „Ja, natürlich“ antwortete ich. Er rannte weg und brüllte mir zu „Fange mich doch, wenn du kannst!“. Ich sprang ihm sofort nach, konnte ihn aber auf die Schnelle nicht einholen. Da er deutlich schneller war, konnte ich ihn erst einholen, als er eine kleine Pause brauchte. Wir spielten das Spiel lange und ich lernte, dass das Spiel „Fangen“ heisst. Claudia wollte auch noch mitspielen. Jetzt war es viel weniger langweilig, es zu spielen. Manchmal hat Claudia mich, manchmal hat Max mich, manchmal habe ich Claudia, manchmal hat Claudia Max, manchmal hat Max Claudia, und manchmal habe ich Max gefangen.

Wir spielten auch einmal Versteckis. Da war ich der Beste. Im Fangen war Max der Beste, und Claudia war die Geschickteste. Als wir alle völlig müde und erschöpft waren, gingen wir wieder zu den anderen, die jetzt redeten. Plötzlich fing es an zu regnen. Es blitzte und donnerte. Wir gingen in den Wald, wo es schon deutlich weniger nass war. „Jetzt ist es aber schnell kälter geworden“ bemerkte Mama. Es war wirklich deutlich kälter geworden. Ich hatte gerade ein wenig kalt und sagte „Ich gehe in den Tümpel“. Ich lief los. Der Tümpel war immer noch 40 Grad heiss.

Mir war also ziemlich warm. Plötzlich wurde ich müde und ich schlief ein. Ich träumte von einem anderen Land, wo die Sonne wie wahnsinnig auf mich hinunterschien. Ich wachte auf, als ich Mama rufen hörte „Tilo, verabschiedest du dich noch von Mia?“. Ich ging sofort aus dem Tümpel und lief zu Mia in den Wald und sagte „Tschüss Mia“. Dann gingen Mia, Timo, Max und Claudia nach Hause. Auch ich, Mama und Papa gingen nach Hause. Als wir wieder da waren, gingen wir ins Bett.

Am nächsten Morgen hörte ich „Tilo, komm, es gibt Frühstück!“. Ich wachte auf. Die Sonne schien und es war wieder ziemlich warm geworden. Zum Frühstück gab es einen Blatthaufen von fast jeder Sorte Blätter die wir in unserem Wald hatten. Ich ass von jedem ein Stück, dann nahm ich meinen Stock und ging in den Tümpel. Es war wieder sehr toll. Irgendeinmal nach 1.5 Stunden ging ich raus.

Der grosse Fluss

„Tilo, wir wollen heute eine Wanderung zu einem grossen Fluss machen. Die Wanderung geht etwa 2.5 Stunden“. Ich lief aus dem Wasser zu unseren Rucksäcken, die etwa so aussehen:

Sie sind eigentlich aus giftigen, grossen Blättern. Ich packte ein paar Blätter und ein paar Früchte ein, dann liefen wir los. Es ging über Sand durch kleine Gestrüppe über Graslandschaften durch kleine Wälder und über Hügel. Nach einiger Zeit waren unsere Vorräte aufgebraucht. Aber dann waren wir auch schon da. Mama, Papa und ich stürzten uns in den riesigen Fluss. „Der ist ja wirklich riesig“ sagte Mama.

„Apropos riesig“ sagte ich. „Wieso hast du eigentlich noch nie eine riesige Giraffe gesehen? Du hast ja schon länger hier gelebt als ich“ fragte ich. „Ich bin halt noch nie aus dem Haus gegangen“ antwortete Mama.

Komische Blätter und ein lehrreiches Nachtgespräch

Ich glaubte ihr mal wieder nicht und beschloss, heute Abend Mama zu belauschen. Wir spielten noch vier Stunden im Fluss. Dann liefen wir wieder zurück. Als wir zu Hause angekommen waren, wurde es schon langsam dunkel. Das freute mich, weil ich so nicht so lange warten musste, bis ich Mama belauschen konnte. „Tilo, komm, wir essen jetzt noch Abendessen!“. Ich lief zu Mama. Auf dem Boden lagen riesige, komische Blätter.

„Was sind das denn für Blätter?“ fragte ich. „Das sind keine Blätter, Tilo, das sind feine Blüten. Die sind wirklich fein.“ antwortete Mama auf meine Frage. Ich probierte ein Stück davon. „Mmh, die schmecken aber fein“ sagte ich schliesslich. Ich ass noch mehr davon. Als wir fertig waren, sagte Mama: „Tilo, du kannst jetzt schlafen gehen. Ich und dein Papa bleiben noch eine Zeit lang wach und reden“. Ich legte mich auf den Boden, schloss die Augen und hörte Mama zu. Nach etwa zehn Minuten sagte Mama endlich: „Tilo wollte wissen, wieso ich noch nie eine Giraffe gesehen habe. Ich habe geantwortet, dass ich einfach noch nie aus dem Haus gegangen bin. Ich wollte ihn ja nicht beleidigen, indem ich sagte, dass ich schon hunderte Giraffen gesehen habe. Als ich das hörte, dachte ich nur noch daran, wie gut Mama und Papa tuen konnten, als hätten sie noch nie eine Giraffe gesehen. Ich dachte darüber nach, dann schlief ich ein.

„Tilo, komm, es gibt Frühstück!“ hörte ich Mama rufen. Als ich die Augen aufmachte, sah ich den schönen, wolkenlosen Himmel über mir. Ich drehte mich um und sah Blätter und die gelben Blüten auf dem Boden liegen. Ich stand auf und setzte mich neben den Blättern wieder auf den Boden und ass mit Mama und Papa.

Wir wollen zu Mia gehen

„Gehen wir heute noch zu Mia?“ fragte ich Mama. „Wir können ja mal rübergehen, wenn du uns den Weg dorthin zeigst“ sagte Mama. In diesem Moment fielen mir wieder die Hyänen ein. Dann erinnerte ich mich aber daran, dass es die Hyänen nur beim Zurücklaufen bei der Abkürzung hatte. „Okay, ich wäre bereit“ sagte ich schliesslich und stand auf. Dann lief ich los. Mama und Papa folgten mir. Nach einiger Zeit waren wir da. „Mia, wir sind jetzt einmal zu dir gekommen, um hallo zu sagen“ sagte Mama. „Aha, ihr seid da. Ich habe mich schon gefragt, wer da ist“ sagte Mia. „Hahahahaha“ lachte Mama.

Aber es kommt noch etwas dazwischen

„Wir haben vorher etwas Komisches in einem grossen Teich schwimmen sehen. Wenn es noch da ist, könnten wir es euch zeigen“ sagte Timo. Ich war voll aufgeregt und fragte Mama, ob wir hingehen können. Mama lachte und sagte „Natürlich können wir dorthin gehen“. „Dann folgt mir jetzt alle“ sagte Timo und lief los. Nach einiger Zeit hörte der Wald auf und es hatte wieder nur Grasbüschel und Sand. Nach einiger Zeit waren wir da. Der Tümpel sah wirklich komisch aus.

Das erinnerte mich an meinen grossen Stock zu Hause. Ich wollte den komischen Stock aus dem Tümpel holen und fragte „Darf ich den Stock da rausholen?“. „Nein, auf keinen Fall, wir wissen ja gar nicht, was das ist“ antwortete Papa auf meine Frage. Wir starrten auf das komische Stück Rinde oder sowas. Nach einiger Zeit kam eine kleine Herde von Gazellen, die aus dem Tümpel tranken. Die Rinde trieb es auf die Gazellen zu. Plötzlich sprang die Rinde aus dem Wasser. Der Mund der Rinde öffnete sich und spitzige weisse Zähne kamen hervor. Die Rinde biss in den Hals einer dicken Gazelle. Die Gazelle starb und Rinde zog das Fleisch unter Wasser.

„Was war das?“ fragte ich. „Ich weiss es nicht“ antwortete Mama. „Ich denke, das war ein Alligator oder ein Krokodil“ sagte Timo.

Schlafenszeit

„Aber jetzt müssen wir hier weg, sonst erwischt uns der Alligator noch!“ sagte Mama hektisch. Wir liefen alle schnell davon. Als wir beim Mias Familie ankamen, sagte ich „Tschüss Mia, Timo, Claudia und Max“. Dann liefen ich, Mama und Papa nach Hause. „Ich gehe noch in meinen Tümpel“ sagte ich. Dann schnappte ich mir meinen Stock und ging in den alligatoren-losen Tümpel. Dort spielte ich mit meinem Stock. „Tilo, komm, es gibt Abendessen!“ hörte ich Mama rufen. Ich lief zu Mama. Es gab mal wieder Blätter. Als ich fertig war, ging ich ins Bett und schlief ein.

Der arme Alligator

Plötzlich kitzelte mich etwas am Bauch. Ich riss die Augen auf und entdeckte einen winzigen Alligator. „Aaaah!“ schrie ich leise. Der Alligator öffnete den Mund. Ich stand so schnell wie möglich auf und rannte weg, weil ich vor diesem Alligator Angst hatte. Er tapste mir aber einfach nach. Ich lief noch weiter und beobachtete ihn eine Weile.

Ich beobachtete ihn genau. Er war klein und süss. Nach einiger Zeit traute ich mich zu dem kleinen, süssen Alligator. Ich fragte leise: „Wieso bist du hierher gekommen und hast mich geweckt?“. Der kleine Alligator antwortete weinend: „Ich bin erst ein Jahr alt und meine Mama sagte ich sollte jetzt selbst etwas zu essen finden. Ich bin aber noch zu klein um sowas zu machen. Mein Papa, der eigentlich für mich jagen könnte, ist aber gestorben“. Ich fragte ihn „Was isst du denn?“. „Nur Fleisch, deshalb brauche ich ein Tier, das ich töten kann, aber das kann ich nicht“. Ich bekam Mitleid mit ihm. „Wie heisst du denn?“. „Ich heisse Tom, die meisten nennen mich aber ‚Das doofe T'“. Tom fing wieder an zu weinen. „Hat dir denn deine Mutter nicht gesagt, wie man Tiere fängt?“ fragte ich. „Nein, sie hat mir nur den komischen Zettel in die Hand gedrückt. Sie sagte, mach das, was darauf steht. Ich kann aber noch nicht lesen“ antwortete Tom. Ich sagte „Ich kann aber lesen“. Ich las ihm vor „LEGE DICH IN DEN TÜMPEL UND SCHNAPPE DAS TIER„:

„Was denn für ein Tümpel? Und was denn für ein Tier?“ fragte Tom. „Ich denke, es ist irgendein Tier, und irgendein Tümpel“ antwortete ich. „Das heisst, ich muss mich in den Tümpel legen, den ich als erstes finde, dann auf ein Tier warten und zuschnappen?“ fragte Tom. „Ja“. In diesem Moment bemerkte ich, dass es schon langsam hell wurde.

Tom geht

„Geh jetzt schnell weg, gleich wacht Mama auf und wird dich entdecken. Mama hat Alligatoren nicht gern“ sagte ich hektisch. „Welche Mama?“ fragte Tom. „Meine“ sagte ich. Tom sprang auf und tapste schnell davon. „Wir sehen uns morgen am Waldrand wieder“ rief Tom mir hinterher. Dann verschwand er im Gestrüpp. Ich legte mich wieder hin und schlief wieder ein.

Wieder mit Tom

„Tilo, wach auf, es gibt Frühstück“ hörte ich Mama rufen. Ich machte die Augen auf. Heute gab es ganz seltene Blätter.

Ich ass, dann ging ich so schnell wie möglich zum Waldrand. Dort wartete ich etwa 20 Minuten. Dann kam Tom angetapst. „Hast du schon einen Teich gefunden?“ fragte ich. „Was ist denn ein Teich?“ fragte Tom. „Das ist eigentlich fast das gleiche wie ein Tümpel“ antwortete ich. „Aha. Eigentlich habe ich noch keinen Tümpel gefunden“ antwortete Tom. „Dann suchen wir eben einen“ sagte ich. Dann liefen wir los. Nach einiger Zeit fiel mir ein, dass es ja noch den Tümpel, den uns Timo gezeigt hat, gab. Ich sagte schnell „Ich kenne einen Tümpel“. Ich wollte zuerst einmal zu Mias Familie gehen, um zu fragen, wo der Tümpel ist. In diesem Moment müsste sich aber Tom im Gebüsch verstecken, dachte ich. Dann sagte ich rasch: „Tom, wenn ich dir sage ‚Geh!‘ musst du dich im Gebüsch verstecken!“. „Apropos ‚Geh‘, wohin gehen wir eigentlich?“ fragte Tom. „Wir geh…“. Plötzlich raschelte etwas im Gebüsch. Tom versteckte sich schnell im Gebüsch. Es geschah nichts. „Komm wieder hervor, Tom“ sagte ich. „Aber du hast doch gesagt, wenn du sagst ‚Geh‘ sollte ich mich im Gebüsch verstecken“ erwiderte der kleine Alligator. „Aber ich wollte doch nur sagen, dass ich bei einer Giraffenfamilie nachfragen will, wo der Tümpel ist. Dann hatte es aber geraschelt und ich erschrak, dass ich mit dem Satz aufhörte“ sagte ich zu Tom. Tom kam wieder hervorgekrochen. Dann liefen wir los. Als wir da waren, erzählte mir Timo wo es entlang ging.

Der Tümpel

In dem Moment versteckte sich Tom im Gebüsch. Dann liefen wir zum Tümpel. Als wir da waren, sah Tom erfreut den Tümpel an. „Danke, dass du mich hierher gebracht hast“ sagte Tom. Er nahm etwas aus den Hinterbeinen und streckte es mir entgegen. „Was ist das denn?“ fragte ich und sah das Ding an. „Weisst du das nicht?“ fragte Tom.

„Nein, antwortete ich“. „Okay, es ist Gras, das von sehr weit herkommt. Ich habe es von meinem Papa, als er noch lebte. Es sollte sehr fein sein, für Giraffen und Elefanten“ sagte Tom endlich. „Danke Tom“ sagte ich. „Danke Tilo“ sagte auch Tom. Dann tapste er auf seinen Tümpel zu. Ich lief wieder nach Hause. Als ich wieder zu Hause war, wurde es schon langsam dunkel. Wir assen noch Abendessen, dann ging ich schlafen.

Hier gibt es weitere Geschichten von Lorenzo: