Okay, meine Titel werden auch nicht einfallsreicher. Aber mir ist auch nach längerem Überlegen echt nichts Kreativeres eingefallen.
Heute ist nun also Silvester und wir werden gleich am Strand einen Silvester-Apéro nehmen, ganz entspannt am Pointes des Colibris. Apropos Apéro: alle die mich kennen wissen es: ich trinke gern mal ein Glas Wein, am liebsten Chardonnay oder Gewürztraminer. Und da habe ich hier schon drei Flaschen Wein verschlissen: der Erste war komplett untrinkbar weil quietschsüss, der Zweite hatte irgendwie einen harzigen Beigeschmack ähnlich wie griechischer Wein und der letzte ist ein Gewürztraminer eher minderer Qualität. Irgendwie war der Wurm drin und ich habe die beiden ersten Flaschen einfach bei Abreise in der Unterkunft stehen lassen.
Und dann bin ich mehr aus Zufall auf Rum gewechselt. Also eigentlich trinke ich keine Spirituosen und ich kann auch einen Whisky nicht von einem Grappa unterscheiden. Das mit dem Rum kam eher so: Wir hatten nach 6 Nächten die Unterkunft gewechselt und waren ans andere Ende der Schmetterlingsinsel, nach Pointe des Châteaux gewechselt.
Fabienne, unsere Vermieterin, zeigte Marco das ganze Haus – und mir die Küche! Jaaaa, hier ist die Kirche noch im Dorf, hehe.
Jedenfalls schleppte sie mich anschliessend auf die Veranda, wo eine Flasche Rum auf mich wartete. Fabienne quetschte eine Limette in ein Glas, schüttete Zucker und Rum hinterher und voilà: fertig war mein neues Lieblingsgetränk. Also Fabienne hat mich mit dem Rum ziemlich abgefüllt und die Stimmung war super!
Ein Leben ohne Internet!
Eine echte Zerreissprobe! Kaum hatte Fabienne das Haus, mich und die Flasche Rum verlassen, merkte Marco, dass das Internet nicht funktioniert. Das ist für uns blöd, weil wir mit dem Internet arbeiten und ausserdem noch die weiteren Unterkünfte buchen mussten. Wir haben zwar eine Aldi-SIM aus Deutschland, aber das ist eine Prepaid-Karte und da müssen wir die Oma in Meissen immer zu Aldi zum Aufladen schicken. Auch blöd!
Also versuchte Marco einen Reboot der Internetbox – der nichts brachte – und kontaktierte dann Fabienne. Sie versprach, sich des Problems anzunehmen. Am anderen Morgen stand sie mit einer neuen Internet-Box bei uns vor der Tür. Brachte natürlich auch nichts, war ja klar. Dann wurde noch ihr Bruder aufgeboten, der versteht wohl etwas von der Technik, aber bedauerndes Kopfschütteln machte klar: so gehts nicht weiter. Immerhin lobte er Marco’s Figur – er macht selber auch viel Sport! Währenddessen telefonierte Fabienne mit dem Kundendienst von France Telecom. Ergebnis: die kennen das Problem, der Verteilerkasten unten an der Strasse ist verrostet, die meisten Häuser im Wohngebiet haben kein Internet. Also da kommt morgen jemand und dann sollte das Internet wieder gehen. Das war so ungefähr am Tag 3 ohne Internet und wir schlossen schon jeden Tag Wetten ab, ob das Internet denn heute Abend wieder funktionieren würde. Am 4. Tag geschah dann ein Wunder! Das Internet funktionierte, die ganze Familie brach in Freudengeheul aus und Fabienne am Telefon stimmte mit ein.
Kolumbus entdeckt Amerika – und merkt es nicht!
Aber wahrscheinlich interessiert euch mehr, was wir in diesen Tagen sonst noch so erlebt haben.
Also als erstes haben wir die Landungsstelle von Christoph Kolumbus besichtigt. Und da muss ich jetzt mal bisschen ausholen und die Geschichte der Karibik etwas beleuchten. Diese Geschichte ist nämlich recht interessant und wenn man sich damit etwas beschäftigt, werden viele Dinge klarer und es ist dann auch einfacher, zum Beispiel ein Kreuzworträtsel zu lösen. Also jetzt lesen und staunen:
Die erste Besiedlung der Karibik durch Menschen fand wahrscheinlich schon vor 5.000 Jahren statt. Diese Menschen kamen vom amerikanischen Festland und von der Ethnie her muss es sich um Indianer gehandelt haben. Leider ist von denen heute nichts mehr zu sehen. Die meisten Menschen, die heute in der Karibik leben, sind Nachkommen der schwarzafrikanischen Sklaven sowie diverse Europäer.
Der erste Europäer, der nachweislich die Karibik betrat, war Christoph Kolumbus. Die Inseln von Gouadeloupe betrat er auf seiner zweiten Seereise im Jahr 1493. Er nannte die Insel Santa Maria de Guadalupe, nach einem Kloster in Spanien. Daraus wurde dann später der französische Name Guadeloupe (kreolisch: Gwadlup, oder auch liebevoll Gwada).
Kolumbus war ja bekanntermaßen auf der Suche nach einem Westweg nach Indien. Darum werden die Inseln hier auch westindische Inseln genannt, obwohl sie ansonsten nichts mit Indien zu tun haben und sich auch nicht westlich von Indien befinden.
Kolumbus wusste übrigens, dass er mit den karibischen Inseln nicht das indische Festland erreicht hat sondern nur vorgelagerte Inseln. Er benannte sie nach dem lateinischen Wort Ante Illum (auf deutsch Vor-Insel), woraus sich dann der Begriff der Antillen ableitete. Alle, die ab und zu ein Kreuzworträtsel lösen, sind sicher schon mal über diese Antillen gestolpert. Um es noch komplizierter zu machen, gibt es grosse und kleine Antillen. Die grossen Antillen sind eher die nördlichen Karibikinseln DomRep/Haiti, Jamaika, Kuba und Puerto Rico. Die kleinen Antillen sind die kleineren südlichen Inseln hier um uns herum, wie Dominica, Santa Lucia, Antigua und Barbados, Martinique, Montserrat und eben hier unser Guadeloupe.
Kolumbus hat das amerikanische Festland nur ein einziges Mal bei seiner 4. Reise betreten, im heutigen Honduras. Er war bis zu seinem Tod davon überzeugt, den Westweg nach Indien gefunden zu haben.
Es war übrigens der Italiener Amerigo Vespucci, der dann einige Jahre später erkannte, dass Kolumbus nicht den Westweg nach Indien, sondern die Vorinseln zu einem riesigen Doppelkontinent gefunden hat. Nach ihm wurde der Kontinent dann auch benannt: Amerika!
Und hier noch unsere Impressionen der Landungsstelle:
Bei der Gedenktafel gab es dann noch etwas Aufregung. Selbst mir als Laie fiel auf, dass mit der Jahreszahl irgendwas nicht stimmt. Also ich bin kein Fan der römischen Zahlen, weil sie zum Rechnen komplett ungeeignet sind. Stellt euch vor: Tabellenkalkulation und Matritzenrechnung mit römischen Zahlen – ein Horror! Aber wenn man sie schon einsetzt, dann wenigstens richtig, sollte man meinen. Und da konnte ich mich noch an die Grundregel erinnern, dass man nie mehr als drei gleiche Buchstaben nebeneinander einsetzen darf. Und hier stand ziemlich deutlich: MCDLXXXXIII. Für Lorenzo als Römer-Experten war das eine ziemliche Zumutung, richtig müsste es nämlich heissen: MCDXCIII. Das sieht doch schon irgendwie besser aus.
Bei der Weiterfahrt quer durch Guadeloupe bemerkten wir aber noch weitere Merkwürdigkeiten. Bei der Namensgebung der geografischen Komponenten Guadeloupes waren offensichtlich die Franzosen aktiv. Und genauso offensichtlich hatten sie dabei zuviel vom Rum intus. Anders kann ich mir das Chaos hier nicht erklären. Und das fängt schon bei den zwei Inselhälften der Hauptinsel an: Basse-Terre und Grand-Terre. Die linke Inselhälfte heisst Basse-Terre, was soviel wie Tiefland bedeutet, wohingegen die rechte Inselhälfte Grand-Terre heisst, also grosses Land. Nun ist es aber eigenartigerweise so, dass „grosses Land“ kleiner ist als „Tiefland“ und ausserdem ganz flach ist. „Tiefland“ hingegen ist ausgesprochen gebirgig, die höchste Erhebung ist der Soufriere mit 1.400 Metern! Also ich hab da echt keine andere Erklärung dafür als zu viel Rum im Tee 😉
Um es noch komplizierter zur machen heisst die Departementshauptstadt auch noch Basse-Terre, da waren die Franzosen offenbar mit ihrer Kreativität am Ende. Aber es kommt noch wüster: die beiden Inselhälften der ebenfalls zu Guadeloupe gehörenden Inselgruppe Marie-Galante heissen Terre-de-Haut und Terre-de-Bas. Letztere habe ich am Anfang immer mit den vielen sonst noch hier herumgeisternden Basse-Terres verwechselt. Also ich frage mich ob das für die französischsprachigen Touristen auch so verwirrend ist wie für uns.
Was auch noch dazu kommt: fast alle Vulkane hier auf den kleinen Antillen heissen La Soufrière. Das gab dann etwas Konfusion als ich irgendwo im Internet las, dass unsere Nachbarinsel Montserrat (britisches Überseegebiet) vor einigen Jahren wegen des Ausbruchs des Soufriere komplett evakuiert werden musste. Ich erzählte das dann begeistert unserer Vermieterin, woraufhin diese mich entgeistert anstarrte, um kurz darauf in schallendes Lachen auszubrechen: „das ist doch ein anderer Soufrière!“ Ne klar, das war ganz ein anderer Soufrière – hätte ich fast selber drauf kommen können 🙃
Ihr seht also, es ist nicht so ganz unkompliziert, in Guadeloupe herumzureisen. Vor allem wenn man der Sprache nicht so ganz mächtig ist, zum Beispiel weil der letzte Sprachaufenthalt an der Côte d’Azur schon etwas länger her ist und durch den übermäßigen Genuss von zu viel Pastis stark vernebelt… Ach! Was erzähl ich hier!!!
Die Einwohner von Guadeloupe
…da muss ich jetzt auch noch ganz kurz dazu ausschweifen. Also Kolumbus landete hier im Jahr 1493 und traf auf Eingeborene: die Kariben und die Arawak. Beides waren verfeindete indianische Stämme, die sich bis aufs Blut gehasst und bekämpft haben, und nun kam plötzlich der Kolumbus daher. Also es war schon vorher kein wirkliches Paradies, aber die Ankunft der spanischen Eroberer bedeutete das endgültige Aus für die Eingeborenen. Sie starben innerhalb kürzester Zeit aus, die meisten an eingeschleppten Krankheiten, Alkohol oder direkt durch die Hand der Europäer.
Die heutigen Einwohner von Guadeloupe sind zu über 90% Nachkommen der aus Afrika eingeschleppten Sklaven. Man nennt sie die Afrokariben. Sie prägen das Bild der gesamten Antillen. In Guadeloupe gibt es aber offenbar auch noch eine Gruppe von Nachfahren der französischen Aristokratie des 18. Jahrhunderts, die nach der Französischen Revolution vor der Guillotine nach Guadeloupe flüchteten. Für uns sind diese natürlich nicht erkennbar. Die meisten nichtschwarzen Menschen hier sind wahrscheinlich Festlandfranzosen, die dem Weihnachtsstress in Europa entflohen sind.
Das Kapitel der Sklaverei
Und weil die Afrokariben hier die vorherrschende Volksgruppe sind, haben wir uns mal auf deren Spuren begeben. Also ich geb es zu, das ist ein eher düsteres Kapitel. Die Sklaven wurden in Schwarzafrika irgendwo zusammengetrieben, auf Schiffe verfrachtet und kamen, unter anderem, hier nach Guadeloupe. Sie landeten in dem kleinen Städtchen Port-Louis (Achtung, nicht zu verwechseln mit den geschätzt zehn weiteren Port-Louises, die es in Guadeloupe noch gibt!!!). Also in diesem Port-Louis wurden sie dann auf eine Treppe getrieben und dort auf entwürdigende Weise versteigert und verkauft – zumeist an Besitzer von Zuckerrohrplantagen.
Und weil wir grad in der Nähe von Port-Louis waren, haben wir uns die berühmte Sklaventreppe angeschaut:
Dem aufmerksamen Betrachte ist sicher aufgefallen, dass auf dem Foto jemand fehlt. Also ausser mir natürlich, weil ich mache ja das Foto! Der Leonardo hat sich beharrlich geweigert, auf die Treppe zu steigen. Er ist kein Sklave, also hat er da nichts verloren. Basta! Half ihm aber nichts, ich hab ihn trotzdem erwischt:
Rocchis im Gefängsnis!
Jaaaa, jetzt wirds ganz wild. Direkt nach der Sklaventreppe gings geradewegs ins nächste Gefängnis! Und das kam so:
Also wir haben da nichts verbrochen oder so, ihr kennt uns ja. Bei dem Gefängsnis handelt es sich um einen absoluten Geheimtipp. Der ist dermassen geheim, dass er weder auf Karten noch in irgendwelchen Reiseführern erwähnt ist. Ich hab ihn auch nur zufällig entdeckt weil ich nach der Sklaventreppe gegoogelt hatte und dabei folgendes Bild in der Bildersuche auftauchte:
Also ich liebe solche Orte und da war klar, dass wir da hin müssen – mit oder ohne Haftbefehl! Aber oweh: das erste was wir von dem Gefängsnis sahen, war dieses Schild im Urwald:
Ooooch! Das war jetzt aber die totale Spassbremse. Unnötigerweise war da auch noch ein dicker Stacheldrahtzaun drum herum. Wir schlichen dort mit langen Gesichtern herum und entdeckten eine Lücke im Zaun mit einem gut erkennbaren, offensichtlich stark frequentierten Trampelpfad. Also was alle machen, können wir schon lange. Es war auch niemand weit und breit zu sehen, der hätte meckern können und so hatten wir diesen mystischen Ort ganz für uns alleine. Und das sah dann so aus:
Also der riesige Baum hatte die alten Mauern umschlungen wie hundert Arme und Hände. Es handelt sich übrigens um eine sogenannte Bartfeige, auch Banyan-Baum genannt. Und letztern kannten wir noch sehr gut aus der Südsee! Einer alten Legende zufolge haben die Sklaven, die das Gefängnis bauen mussten, den Feigenbaum absichtlich hier gepflanzt, damit das Gefängnis irgendwann davon zerstört wird. Das ist aber nur eine Legende…
Sklaverei und Rum
Ja, was haben die beiden nun wieder miteinander zu tun? Ganz einfach: beide verbindet das Zuckerrohr. Die Sklaven mussten auf den Zuckerrohplantagen schuften und anschliessend wurde daraus Rum gemacht. Und wenn man es genauer wissen will, muss man eine Zuckerrohrplantage besichtigen. Was wir dann auch taten. Ganz in der Nähe von Sklaventreppe und -gefängnis gab es nämlich das Musée de la canne. Ich hatte in unserem Reiseführer entdeckt, dass man dort mit dem alten Zuckerrohrbähnli herumfahren kann – man muss ja immer schauen, dass die Kids auch ihren Spass haben.
Beim Checkin des Museums gab es erst einmal ein zünftiges Grossgemotz! Marco waren die Eintrittspreise zu hoch. Und alle die ihn kennen, wissen, das kommt nicht gut. Es gab eine Diskussion, aber die Dame an der Kasse hatte kein Pardon mit armen kinderreichen Schweizer Familien. Also drückten wir tapfer 65 Euro ab! Allerdings rechtfertigte sich der Preis wenig später. Wir wurden von Severin, einem gutgelaunten Afrokariben, quer durch die ganze Farm geführt und erhielten eine zweistündige Schnellbleiche über alles, was irgendwie mit Zuckerrohr und Rohrzucker zu tun hat.
Irgendwann ging es dann auf das versprochene Bähnli. Es handelt sich übrigens um die einzige Zugstrecke von ganz Guadeloupe und sie wurde ausschliesslich für den Transport von Zuckerrohr verwendet.
Und dann ging es langsam zum spannenden Teil der Übung: Marco hatte Severin schon vorher gefragt, ob es denn noch eine Verkostung gebe. Serverin hatte vielsagend und verschmitzt gelächelt. Und nun standen wir vor einem Buffet und das sah ungefähr so aus:
Die Degustation begannt zunächst harmlos mit frischem Zuckerrohr und arbeitete sich dann durch alle Stadien der Zuckerverarbeitung: Zuckersaft, Zuckersirup, Melasse, Zucker in weiss und braun und ging dann schleichend zum alkoholischen Teil über. Irgendwo nach der Melasse hatten die Kids dann beschlossen, dass sie für heute genug probiert hatten, sie wollten lieber noch bissl Zuckerrohr kätschen.
Beim alkoholischen Teil hatte ich dann ziemlich Glück: eigentlich gab es ja für jeden nur ein winziges Schlückchen, aber weil Marco keinen Alkohol trinkt, verdoppelte sich mein winziges Schlückchen. Und so schlenderten wir dann lautstark und in bester Stimmung noch rauf auf die alte Windmühle:
Schnorcheln
Nach so viel Wissenswerten Details hatten wir uns einen Badeausflug an den Plage de Souffleur verdient. Also ich muss vielleicht dazu erwähnen, dass es in Guadeloupe sehr viele Strände gibt und es ist für den Laien absolut nicht zu erkennen, ob ein Strand gut ist oder nicht. Und da haben wir schon Überraschungen in alle Richtungen erlebt: Strände, die zwar wunderschön anzuschauen sind, aber nur knöcheltiefes Wasser haben und dafür aber Menschenmassen dass es einem das Fürchten lehrt. Andere Strände wiederum haben keinen Sand sondern Steine und gefährliche Wellen. Bei uns braucht es mehr als knöcheltiefes Wasser und entweder Wellen oder eine gute Sicht zum Schnorcheln. Und da entdeckten wir eben per Zufall den Plage du Souffleur. Hier war für alle gesorgt: Baden für die Kids und Schnorcheln für Marco und mich. Und da schwamm ich als erstes mal ein paar Meter zu einer gelben Boje und dort sah ich unförmige Fische:
Einen Tag später entdeckten wir gleich bei uns um die Ecke einen Strand, der vielsagend La Douche heisst, also auf deutsch Dusche. Und da wollten wir uns das Ding mal anschauen gehen. Also wir erwarteten da nicht wirklich eine Dusche und dennoch waren wir überrascht über diesen Anblick hier:
Marco erkannte sofort, dass man hier schnorcheln muss und rannte sofort zum Auto, um seine Taucherflossen zu holen. Ich hechtete hinterher um die Taucherbrille und die Gopro zu holen. Die Kids erkundeten indessen den Strand und entdeckten die negativen Seiten des Strandes:
Naja, irgendwie haben wir es um die Seeigel herum geschafft und wurden mit dem klarsten Wasser ever belohnt:
Plötzlich hörte ich hinter mir ein riesen Gebrüll. Was ist denn nun schon wieder?
Also ich geb es zu: wir hielten das Krustentier zunächst für einen Lobster. Dass es sich um eine Languste handelt, erkannten wir erst am Abend beim Einkaufen, als wir einen Blick ins Kühlregal warfen:
Aber zurück zur Riffkante: Languste war nämlich nicht alleine dort. Wir wollten gerade weiterzotteln, als ich aus den Augenwinkeln eine graue Wolke unter der Languste aus der Höhle schweben sah: ein riesiger Oktopus!!!
Marco hat ihn dann in seiner Höhle besucht und einen imposanten Farbwechsel provoziert – also beim Oktopus!
Kulinarik
Ich hatte ja schon im letzten Blog erwähnt, dass wir mit französischen Überseegebieten eher durchwachsene kulinarische Erlebnisse hatten. Allerdings ist Guadeloupe aus kulinarischer Sicht für uns völlig okay. Dank Carrefour und LeaderPrice bekommen wir alles zu kaufen, was wir auch in Europa kaufen würden – hat eben zum doppelten oder dreifachen Preis. Da muss man dann schon genau aufpassen, dass man nicht einen Mozzarella für 8 Euro kauft – so im Eifer der Euphorie…
Und kochen tun wir ja ohnehin meist selber. Meist schmeisst Marco den Grill an und da hat die ganze Umgebung was davon…
Auch Obst und Gemüse gibts im Überfluss, auch wenn fast alles aus Südamerika importiert ist.
Frösche
Also wir sind ja hier in Frankreich und da hab ich lang überlegt, ob die Frösche nicht auch zum Thema Kulinarik gehören. Aber ich mach es jetzt mal separat. Wir haben die Frösche nämlich auch gar nicht gegessen.
Vielmehr ist mir vom ersten Abend an in Guadeloupe das Pfeifkonzert aufgefallen, welches bei Einbruch der Dämmerung beginnt und erst aufhört, wenn am Morgen die Sonne aufgeht. Ich hatte es zunächst fälschlicherweise für Grillen oder Zikaden gehalten, obwohl der Ton irgendwie voluminöser klang. Bis ich dann in unserem Reiseführer etwas über die Pfeifffrösche las, die so manchem Touristen den Schlaf rauben.
Uns haben die Frösche auch den Schlaf geraubt, aber aus einem anderen Grund. Kaum hatten wir zu Abend gegessen, machte ich mich mit Marco und zwei Lampen auf die Suche nach den Pfeifern. Wir durchsuchten den ganzen Garten und entdeckten zunächst alles Mögliche:
Hmmm, also so kommen wir nicht weiter. Wir versuchten das Geräusch etwas einzugrenzen und näherten uns einem Strauch aus dem es lautstark pfiff. Bis Marco meinte, da sei etwas aus dem Gebüsch auf den Boden gefallen. Eine intensive Untersuchung des Bodens brachte dann ein unscheinbares kleines Fröschlein zu Tage:
Also ganz ehrlich, einen derartigen Riesenlärm hätten wir dem kleinen Kerl wirklich nicht zugetraut. Wir fanden dann in der Folge noch oft die kleinen Fröschlein, immer eher so aus Zufall, wie diesen hier, der sich auf unseren warmen Platten den Bauch gewärmt hat:
So, und damit möchte ich mich bei euch aus dem alten Jahr verabschieden. Es ist bald Mitternacht und ich bin offenbar die einzige im Quartier, die noch wach ist. Also bis auf die Pfeifffrösche – die machen noch Konzert.
Hier noch ein Foto vom Pointes des Colibris, das ist die Spitze der Landzunge, auf der wir uns gerade befinden:
Und mit diesem Bild verabschiede ich mich nun endgültig aus dem alten Jahr. Ich hoffe ihr seid alle schon fleissig gerutscht und der Kater morgen früh ist nur eine harmlose Mietzekatze.
Wir gehen jetzt noch für zwei Nächte auf ein Segelboot und gucken uns Guadeloupe vom Meer aus an. Hoffentlich wird niemand seekrank. Ich melde mich dann mit News…
Ach ja: Alles Gute fürs neue Jahr!!!
Und Tschüss!
1. Januar 2024 um 10:00
Wunderbar… Vielen herzlichen Dank für die tollen Ausführungen. Ich wünsche Euch „es guets Nöis“ und weiterhin schöne Ferien. Mit den besten Grüssen aus Uster, Beni
8. Januar 2024 um 14:32
Liebe Rocci’s,
die Schnorchelbilder sind wunderschön, besonders die Calamares sehen toll aus.
Andrea, ich gebe dir Recht, die Wörter Karibik und Wein sind nicht kompatibel. Zur Karibik passt Rum oder Gin eindeutig besser 🙂
Alles Liebe – Claudia