Wir sind immer noch auf der Hauptinsel von Fiji, Viti Levu. Hier hat es uns zufälligerweise nach Maui Bay verschlagen, weil wir dort ein schönes Haus fanden, mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer:

Bei so einer Aussicht muss man das Haus gar nicht verlassen, oder?

Zum Haus gehören auch zwei Angestellte, Hausengel Ma und der Gärtner Jone. Wir hatten die Koffer noch gar nicht richtig aus dem Taxi geräumt, da fiel Ma auch schon über uns her und schwärmte vom Shark Diving (Hai Tauchen). Sie hat dort früher mal in der Tauchstation gearbeitet und kann uns das wärmstens empfehlen. Marco übte sich in Zurückhaltung, aber ich war Feuer und Flamme. Ein richtiges Shark Diving, mit Haifischfüttern! Das müssen wir doch unbedingt machen!!! Ma bot sich auch sofort als Babysitter an: sie hatte 11 Jahre lang als Babysitter gearbeitet. Da war sie viel herumgekommen und einmal war sie sogar in Montpellier in Südfrankreich und da schwärmt sie immer noch von dem tollen Käse dort. Jaaaaa, das konnten wir verstehen. Hier gibt’s nur den grusigen Cheddarkäse und das ist für mich genauso ein Unding wie Peanut Butter, brrrr…

Aber zurück zu den Haien: irgendwann war auch Marco von der Hai-Idee überzeugt und unser Hausengel und Babysitter Ma organisierte den Trip inclusive Abholservice. Die Kids fanden die Idee übrigens tiptop. Immerhin war das ja mit dem letzten Babysitter in Vanuatu ein Riesenspass gewesen und da waren sie jetzt völlig unverkrampft. Einzig Lorenzo fragte etwas ängstlich, ob das mit den Haien denn nicht gefährlich sei. Klar! Das ist mega gefährlich! Aber eben auch affengeil!!! Also so hab ich das dem Lorenzo natürlich nicht gesagt.

Jedenfalls haben wir die Haifütterung gut überstanden. Wir mussten in 20 m Tiefe hinter einem Mäuerchen abknien und warten was passiert. Dann wurde eine Grüntonne abgeseilt. Die hatte an allen Seiten Löcher und aus den Löchern muss es verführerisch nach Fischresten gerochen haben, jedenfalls war innert Minuten die Hölle los. Wir hatten sechs verschiedene Haiarten und dann sonst noch Fischlein. Sogar Thunfische und 2 meter Riesenbarsche tummelten sich an der Grüntonne. Aber guckt selbst:

Also da war mächtig was los. Und sogar eine riesige Muräne fand das spannend und guckte aus einem Loch im Felsen begeistert zu:

Haifütterung – auch für Muränen spannend

Ob wir Angst hatten? Neeee, da war irgendwie keine Zeit für… Ausserdem hab ich noch nie gehört, dass Haie Taucher angreifen. Ich glaub die stehen nicht so auf Neopren, die haben lieber Surfbretter.

Wir machten zwei Tauchgänge und waren dermassen durchgefroren, dass ich Angst hatte, ich würde mit dem Zittern das Mundstück durchbeissen. Wir waren nachher bös erkältet…

Unsere Kids waren währenddessen mit Ma im Pool. Auf meine Frage, ob sie uns denn irgendwie vermisst hätten, meinten sie einstimmig: Nööööö! Wart ihr weg???

Babysitter Ma

Einmal hat Ma ihre Tochter Coco mitgebracht. Sie ist 6 Jahre alt und fast so gross wie Romina(!). Und da haben die beiden auf dem Bett gemeinsam Mathe geübt, was ungefähr so aussah:

Coco und Mimi üben Mathe

Apropos Hausengel Ma: sie hat uns am ersten Tag erzählt, was so alles ihr Repertoire ist. Also neben Babysitten und Haus putzen und Wäsche waschen würde sie auch noch für uns kochen, wenn wir das wünschten. Na, was war das denn wieder für eine Frage! Klar darf sie für uns kochen!!! Und da machte sie den Vorschlag, dass wir am nächsten Tag gemeinsam in die nächste Stadt – Sigatoka – fahren und dort auf dem Markt die Zutaten einkaufen könnten. Prima Idee, da erlebten wir noch was. Die Kids waren auch froh, so mussten sie kein Mathe machen sondern konnten den Ausflug als NMG (Heimatkunde) abbuchen.

Auf dem Markt wurden alle fündig, sogar Marco: es gab Kavapulver zum zuhause selber anrühren. Da könnten wir private Kavaparty machen. Auch Ma fand die Idee super und meinte, dass der Gärtner auch gerne Kava hätte. Na da ist ja für alle gesorgt!

Einkaufen in Sigatoka

Nach 2 Stunden waren wir wieder daheim und da wurde sofort mit dem Kochen angefangen. Ma und der Gärtner machten für uns das traditionelle Fijianische Essen Lovo. Wir merkten dann schnell, dass die Zutaten und auch die Zubereitung ähnlich waren wie das Bunja in Vanuatu. Auch Lovo wurde mit verschiedenen Kartoffelsorten und Wurzelgemüse im Erdofen mit heissen Steinen gegart. Ein riesiger Fisch gehörte offenbar auch zum Rezept:

Der Fisch wird entschuppt und gewaschen

Auch ein Poulet kam noch mit in das Essen:

Da wird hart geschafft!

Dann kam der Gärtner Jone plötzlich mit Palmenwedeln daher. Unter unseren erstaunten Blicken begann er kunstvoll, irgendetwas zu flechten:

Was das wohl wird???
Da wird gefachsimpelt
Vielleicht wird’s ja ein Hut?
Es wird ein Körbchen!

Und wofür das Körbchen? Jone erklärte uns, dass das Essen dort hinein kommt. Ungefähr so:

Essen im selbstgeflochtenen Körbchen

Anschliessend wurde das ganze Essen auf heissen Steinen drappiert und mit diesen schönen Blättern abgedeckt:

Unser Essen im Erdofen

In der Zwischenzeit hatte Ma Kava gemacht. Zu unserer grossen Überraschung meinte sie, die Kids sollten doch auch mal probieren, das schadet denen nicht. Unsere Kids waren von der Idee angetan, immerhin hatten sie in Vanuatu immer nur zugucken dürfen, wenn wir Kava-Party hatten. Jetzt durften sie auch mal:

Hmmm, ganz neue spirituelle Erfahrung!
Das gibt ganz sicher Toute de suite!
Brrrr, scheusslich das Zeugs!
Der Gärtner schafft den ganzen Pott auf ex!

Übrigens gibt’s auch hier ein Zeremoniell zum Kava: man muss dreimal mit der Hand auf den Oberschenkel klatschen und dann – das glaubt ihr jetzt wahrscheinlich nicht – „Bula!“ – rufen. War nicht so schwierig.

Entspannung nach der ersten Kava-Runde

Und in der Zwischenzeit – mit der Kava-Party war die Zeit wie im Flug vergangen – war das Essen langsam gar. Und das sieht jetzt so aus:

Das Essen ist fertig!!!

Die Körbchen waren übrigens durch die heissen Steine durchgeschmort. Schade um die schöne Flechtarbeit. Aber dafür war das Essen vom Feinsten und wir haben ganze drei Tage davon gegessen!

Sommerzeit in Fiji

Eines Morgens hatten wir etwas Aufregung. Marco weckte mich hektisch und meinte, ich hätte total verschlafen – es sei schon halb 9! Ich war total verstört, normalerweise steh ich halb 8 auf. Ein Blick auf die Swatch – Entspannung – es ist halb 8. Jetzt war Marco etwas verunsichert. Ich guckte auf mein Smartphone und da war es halb 9… Also was jetzt??? Wir hatten am Abend vorher Kava getrunken, aber eigentlich hatten wir es nicht übertrieben. Zumindest nicht so krass, dass wir die Uhrzeiten irgendwie durcheinander bringen.

Marco klapperte in der Zwischenzeit etwas auf seinem Laptop herum. Plötzlich fing er an zu lachen und meinte: „Das glaubst du jetzt nicht: Fiji hat in der Nacht die Uhr eine Stunde vorgstellt. Wir haben jetzt Sommerzeit, aber nur für zwei Monate, dann wird wieder auf „Winterzeit“ umgestellt. So ein Blödsinn – braucht wirklich kein Mensch. Aber was solls! Das nehmen wir jetzt auch noch. Einen Vorteil hat das Ganze aber: wir haben jetzt zur MEZ genau 12 Stunden Zeitverschiebung. Das ist irgendwie einfacher zum Rechnen… Also genau genommen muss man da gar nichts rechnen.

Mit Jone beim Fischen

Marco träumt ja schon lang davon, mal mit der Harpune fischen zu gehen.

Marco’s Traum vom Fischen

Und da hat er es irgendwie geschafft, den Jone zu überreden, mit ihm fischen zu gehen. Und da tauchte Jone an einem Samstag Morgen bei uns auf – eigentlich wäre ja sein freier Tag gewesen – und brachte seine Harpune mit. Wobei: so eine richtige Harpune war das gar nicht, sondern eine Metallstange mit einem separaten Elastik. Mit dem Elastik spannte man die Stange und dann schoss sie irgendwo im Wasser herum. Und genau das war auch schon der grosse Nachteil der Stange: wenn man einfach unbedarft im Wasser herumschoss, konnte die Metallstange schnell verloren gehen, weil sie nirgends festgemacht war. Das hatte auch Marco schnell erkannt und so hielt er es für ratsam, vorher ein wenig damit zu üben:

Trockenübungen mit „Harpune“

Etwa eine Stunde später, so um halb 10 rum, war Marco der Meinung, er hätte es jetzt im Griff und es könne losgehen. Allerdings gab er zu, dass er einigermassen aufgeregt war. Ich lästerte, dass die Fischlein hingegen gar keinen Grund zur Aufregung hätten – denen würde schon nichts zustossen. Böser Blick von Marco.

Und da waren sie auch schon gegangen. Ich machte in der Zwischenzeit mit den Kids Schule. Dann gab es eine Pause, und dann wieder bisschen Schule. Um 12 Uhr stand das Essen auf dem Tisch – von Marco keine Spur!

Um 13 Uhr fing ich langsam an, mir Sorgen zu machen. Zumal nun schon zum 2. Mal ein tropischer Regenguss mit Gewitter und Sturm über unsere kleine Bucht hinweggefegt war.

Übel, übel…

Nach dem dritten Gewitter war ich mir dann ganz sicher, dass die beiden irgendwo bei einem Bier in der Kneipe hockten und sich Anglerlatein erzählten. Was allerdings ganz klar gegen diese Vermutung sprach, war die Tatsache, dass beide nur in Badekleidern losmarschiert waren…

Gegen 2 Uhr kamen sie dann ENDLICH den Weg heraufgelaufen – völlig durchgefroren.

Helden der Meere!

Zwei Dinge fielen mir sofort auf: wo waren die Fische und – oh Schreck! – wo war die Harpune??? Das mit den Fischen klärte sich schnell auf, ich zoome mal bisschen heraus:

Und da sind die Fischlein!
Da sind sie doch!

Ach ja: die Harpunenstange – also das ist eine längere Geschichte. Um es kurz zu machen: die liegt jetzt irgendwo auf dem Grund des Meeres…

Seit diesem Tag schleicht Marco um jedes Anglergeschäft und überlegt, sich eine Harpune zuzutun. Zum Glück – oder Pech – passt sie weder hoch- noch querformat in irgendeinen unserer Koffer.

Aber genau heute hat er zugeschlagen: Ein Taxifahrer brachte uns zu einem Anglerladen und der hatte so eine Art ausziehbare Harpune, also eine, die man kleiner machen kann. Ich halt euch dann auf dem Laufenden, was damit in Zukunft so alles passiert. Ironie des Schicksals: Marco isst gar keinen Fisch, ausser die viereckigen panierten aus dem Kühlregal.

Was ist klein, grün und stört beim Frühstück???

Eines Morgens – wir sassen gerade gemütlich beim Frühstück und dachten an nichts Schlimmes, als es plötzlich losging: ohrenbetäubender Lärm. Jemand ratterte da mit einem Presslufthammer – und das am Wochenende!!! Völlig verstört gingen wir auf die Veranda, um zu schauen woher der Lärm kam, als es auch schon schlagartig wieder leise war. Also gingen wir wieder rein und assen weiter – als es auch schon wieder los ging. Na, da laust uns doch der Affe!!! Also wieder raus auf die Veranda – wieder plötzlich Stille. Und da sahen wir ihn – den Übeltäter:

Der „Presslufthammer“

Da ich keine Ahnung hatte, was das für ein Viech ist, googelte ich ein bisschen herum und wurde bei Wikipedia fündig. Es handelt sich um eine Zikade und da wird doch tatsächlich festgestellt, dass Zikaden Insekten sind, die „für Menschen hörbare Laute produzieren“. Naaaa, was für eine schamlose Untertreibung!!! Die Viecher schaffen es locker auf 120 Dezibel! Aber nur die Männchen. Die Weibchen machen keine Töne. Was übrigens schon die alten Griechen im 4. Jahrhundert v. Chr. (!) gewusst haben. Zumindest erfreute der griechische Dichter Xenarchos seine Zeitgenossen mit dem Spruch: „Glücklich leben die Zikaden, denn sie haben stumme Weiber“. Und der hat Glück, dass er schon so alt ist, da nimmt man ihm seine Machosprüche nicht mehr übel, hihi!

Übrigens haben wir kurz danach die Unterkunft gewechselt. Nicht wegen des Baustellenlärms, sondern weil das Haus nach einer Woche wieder gebucht war. Und so mussten wir uns widerwillig eine andere Unterkunft suchen. Und weil uns Maui Bay so gut gefällt, haben wir ein Haus etwa 500 Meter weiter den Hang hoch gefunden. Das war der kürzeste Umzug aller Zeiten.

Auch hier haben wir wieder eine Haushälterin: Seema. Seema ist eine der vielen indischstämmigen Einwohner Fijis, die mittlerweile in der 4. oder 5. Generation in Fiji leben. Auf meine Frage, ob sie denn schon einmal in Indien gewesen sein, meinte sie: Nein! Das könne sie sich nicht leisten, das Visum sei zu teuer. Huch!!!

Vielleicht kurz zu den Indern hier in Fiji: deren Vorfahren sind etwa vor hundert Jahren nach Fiji eingewandert, um hier zu arbeiten. Das British Empire war offenbar mit der Arbeitsmoral der Fijianischen Ureinwohner nicht so zufrieden und so kamen die Inder. Allerdings blieben die Inder immer unter sich, es gab keinerlei Vermischung mit der einheimischen Bevölkerung. Geheiratet wurde und wird immer noch innerhalb der indischen Kaste – da gibt’s keinen romantischen Spielraum. Was natürlich in der Folge zu einigen Problemen führte. Irgendwann stellten die Inder nämlich in Fiji die grösste Bevölkerungsgruppe, was dann Ende der 90er Jahre sogar in einem indischstämmigen Präsidenten gipfelte. Das war offenbar den fijianischen Einwohnern zu viel. Es wurde gemobbt und geputscht, der indische Präsident des Amtes enthoben und in der Folge verliessen Tausende Inder das Land.

Für uns bedeuten die vielen Inder hier vor allem ein kulinarisches Problem, und zwar ein ganz verheerendes: Die Inder haben nämlich ihre ganzen religiösen Wahnvorstellungen mit eingeschleppt – ihr wisst ja wie toll ich Religionen finde… Aber das hier ist wirklich affig: für die Hindus sind Kühe heilig – also gibt’s kein Rindfleisch für unseren Grill, und für die Moslems sind die Schweine was ganz Ekliges – also wird’s auch nichts mit den Spare Ribs. Da bleiben nur noch Poulet und Lamm übrig. Poulet passt nicht auf den Grill und Lamm isst ausser mir keiner. Ihr seht also: wir haben ein gröberes Ernährungsproblem!

Aber zum Glück haben wir Seema, unseren Hausengel. Und die ist ganz lieb und putzt, wäscht, babysittet und … kocht! Und zwar indisches Curry mit Poulet – extra für uns ohne spicy. Und die Kids sind begeistert, sowohl vom Kochvorgang selbst als auch vom Resultat. Originalzitat Lorenzo: das beste Poulet das ich je gegessen habe:

Seema macht Show Cooking

Die berühmten Sanddünen von Sigatoka

Eines Tages beschlossen wir, die Sanddünen von Sigatoka anschauen zu gehen. Wir mieteten einen Toyota Prius mit sage und schreibe 270.000 Kilometer auf dem Tacho! Für alle, die – wie ich – nicht so ein gutes Zahlengefühl haben: das ist fast so viel wie von der Erde bis zum Mond!!! Und das auf der kleinen Südseeinsel Viti Levu. Boah ey!

Einmal zum Mond und zurück!

Marco übernahm bereitwillig das Fahren. Ich hätte keine Chance gehabt: Automatik und dann noch Linksverkehr – nein das lassen wir besser. Ich machte das Navi.

Wir fanden den Eingang zu den Dünen sofort und aus der anderen Richtung bogen zeitgleich mit uns 5 grosse Schulbusse plus noch einige Geländewagen – allesamt vollbesetzt mit Kinder und Lehrern – zu den Sanddünen ab. Wir waren etwas gestresst. Also fragten wir am Eingang, ob die jetzt auch alle die Sanddünen bevölkern würden. Neeein, natürlich nicht! Die machen auf dem Parkplatz in Ruhe Picnic und sobald es dann etwas kühler wird, gehen die erst los. Na, da hatten wir gerade mal noch Glück gehabt. Und das sah dann so aus:

Mal wieder die Badesachen vergessen…

Ansonsten verbringen wir die Nachmittage am Strand. Und weil man bei Ebbe nicht gut Schnorcheln kann, nutzen wir den Pool:

Pronti, Avanti, Via!

Oder gehen übers Meer spazieren:

Bei Ebbe gibt’s immer viel zu entdecken

Zum Beispiel massenweise Seesterne:

Oder das hier:

Das Segel einer portugiesischen Galeere

Und auch im Wasser gibts giftige Viecher:

Seekobra – scheint es in der ganzen Südsee massenhaft zu geben

Gestern hatten wir die Idee, einen Strandspaziergang zu machen. Wir wollten in östlicher Richtung zum Naviti Resort laufen und dort einen Kaffee trinken, da kämen wir mal bisschen unter Leute – meinte Marco. Bis zum Resort waren es etwa 4 Kilometer und unterwegs kamen wir an traumhaften Stränden vorbei:

Rocchis am Traumstrand

Hinter einer Wegbiegung standen wir dann plötzlich vor dem hässlichsten Strand, den ich je gesehen habe. Wobei: nein, das ist gelogen: der hässlichste Strand ist die Nordseeküste mit den Deichen und dem stinkigen Wattenmeer, müffelmüffel. Also der zweithässlichste Strand. Der Sand war dunkelbraun, schlammig, stinkig und das Meer dazu braun und trübe. Und – das glaubt ihr jetzt wahrscheinlich wieder mal nicht – aber genau hier an diesem Strand befand sich das Naviti Resort:

Naviti Resort mit dem hässlichen Strand

Ich muss vielleicht dazu sagen, dass es sich nicht um eine 2-Sterne Backpackers Lodge handelt. Neeeeiin, das ist ein 4 Sterne Bunker, wo die Nacht ab 200 CHF aufwärts kostet. Wir waren schockiert und irgendwie wunderte es uns auch gar nicht, dass vom Strand aus keine Menschenseele zu sehen war. Und da gingen wir auf der Suche nach Kaffee dort ein wenig herum und staunten nicht schlecht, als wir die Touristen alle am Pool trafen. Der war dann auch ordentlich überfüllt mit bierbäuchigen Australiern – alle stark tätowiert, wir kamen uns ohne Tattoo richtig nackt vor…

Die Fotos erspar ich euch jetzt…

Also assen wir am Pool ein Eis und lästerten bisschen über die Aussies ab. Was aber schnell langweilig wurde. Wir wollten lieber wieder an den hässlichen Strand. Und da wunderten wir uns über die gelben und pinkigen Plastikschnipsel am Strand.

Hässlicher Strand mit „Plastikschnipsel“

Sah bisschen aus wie Müll – bis wir bemerkten, dass sich die bunten Schnipsel bei Annäherung ziemlich zackig ins nächste Erdloch bewegten. Nanu? Und hier überraschte Lorenzo mit ungeahntem Fachwissen: „Das sind Winkerkrabben!!!“ hörten wir ihn begeistert kreischen. Marco und ich müssen ihn ziemlich doof angeguckt haben. Jedenfalls erklärte Lorenzo etwas schüchtern, dass wir die Krabben doch erst kürzlich im Aquarium in Nouméa gesehen hätten. Also ich muss zu unserer Schande gestehen: wir waren alle in besagtem Aquarium, aber ausser Lorenzo konnte sich niemand an die merkwürdige Krabbe erinnern. Wobei ich zu unserer Entschuldigung anmerken muss, dass der Besuch in besagtem Aquarium schon über 3,5 Monate zurückliegt.

Hier mal noch eine Winkerkrabbe in Grossaufnahme:

Winkerkrabbe

Lorenzo konnte sich sogar noch an den Witz erinnern, der in Nouméa an dem Terrarium mit den Winkerkrabben dranstand: „Was sagt eine Winkerkrabbe zum Abschied?“ Neeeiiiin – nicht Winkewinke! Sondern „Autsch“!

Übrigens besitzen nur die männlichen Krabben so eine peinlich pinkige Riesenschere. Mich würde da mal der passende Spruch vom griechischen Dichter Xenarchos interessieren…

Sigatoka Wildpark

Heute haben wir einen Ausflug in den nahe gelegenen Wildpark gemacht. Dort wird dem geneigten Besucher die einheimische Tierwelt – also die über Wasser – näher gebracht. Die Kids waren zunächst nur verhalten begeistert. Das änderte sich aber schlagartig, als sie diverse Tiere anfassen und auch die Schildkröten füttern durften:

Bloss nicht fallen lassen!
Schildkröten-Fütterung

Der Park war mega schön gemacht: durchaus auf westlichem Niveau, was sich natürlich auch bei den Eintrittspreisen bemerkbar machte.

Hängebrücken im Dschungel – immer fotogen!

Aber das Beste war natürlich die Wasserspiel-Landschaft für die ganz Kleinen:

Mal wieder die Badehosen vergessen…

Zum Schluss noch was Lustiges: wenn man in der Südsee einkaufen geht, muss man immer bisschen aufpassen. Oder wäre euch der Unterschied sofort aufgefallen?

Doch keine Ovo!
„Lego“

Also das mit dem Lego war uns gar nicht aufgefallen. Ich bin erst stutzig geworden, als die Kids sich lauthals beschwerten, dass die Teile alle nicht so richtig zusammen passen. Das ist bei Lego unmöglich. Und da fiel mir dann auch auf, dass der Lego-Schriftzug auf den Steinen fehlte. Ich denke mal, die Markeninhaber hätten wenig Freude mit derartiger Piraterie.

Und damit sind wir mal wieder am Ende unseres Blogs angekommen. Marco beschwert sich schon, dass meine Beiträge immer länger werden. Ich muss mich da in Zukunft mal bisschen einschränken, oder so…

Jedenfall gehen wir übermorgen weiter. Wir fahren auf die Mamanuca Islands und da kriegen wir sogar noch Besuch aus Europa: Die Omis und Dr. Fischer kommen uns besuchen. Die Kids sind schon total aus dem Häuschen. Und wir sind auch schon ganz aufgeregt und hoffen, dass das Hotel, welches wir ausgewählt haben, ein bisschen besser gelegen ist, als das Naviti Resort. Wir halten euch auf dem Laufenden!

Und Tschüss!